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DB Schenker Rail in Halle DB Schenker Rail in Halle: Mit Vorschlaghammer und Laptop an der Lokomotive

Von MICHAEL FALGOWSKI 05.01.2016, 17:22
Rund zwei Tonnen wiegt eine solche Achse, die in Halle bei DB Schenker Rail eingebaut wird.
Rund zwei Tonnen wiegt eine solche Achse, die in Halle bei DB Schenker Rail eingebaut wird. Günter Bauer Lizenz

Halle (Saale) - Im Triebfahrzeug-Werk Halle der DB Schenker Rail werden monatlich 350 Güterlokomotiven instand gesetzt: Inspektion, Vorräte auffüllen und, wenn es nötig ist, Teile austauschen. Im Grunde also der Service wie in einer Autowerkstatt. Nur ist eben alles ein bisschen größer, gewaltiger. Alle 600.000 Kilometer oder sechs Jahre müssen die Achsen turnusmäßig ausgewechselt werden. Für einen „Radwechsel“ - in diesem Fall eine rund zwei Tonnen schwere Achse - an einer Lok der 232er Baureihe müssen 126 Tonnen „Dienstgewicht“ emporgehoben werden.

Das Austauschen wirklich schwerer Dinge an einer Lok können die Mitarbeiter des Triebfahrzeug-Instandsetzungswerkes Halle in der Berliner Straße 16 besonders gut. „Der Tausch von Hauptkomponenten wie Dieselmotoren, Fahrmotoren und Drehgestellen ist ein besonderes Merkmal der Servicestelle Halle“, sagt Werksleiter Wolfgang Demuth. Bis zu 50 Tonnen können gestemmt werden, mehr als in jedem anderen der bundesweit neun Produktionszentren der DB-Schenker Rail AG.

Insgesamt 200 Mitarbeiter

Das Standort Halle hat insgesamt 200 Mitarbeiter. Dazu gehört auch die Werkstatt in der Berliner Straße 43, wo etwa die Revision von Güterwagen erfolgt. Außerdem die Außenstellen Magdeburg-Rothensee, Senftenberg und Leipzig-Engelsorf. Genug zu tun gibt es: Mit knapp 2.900 Lokomotiven und 97.000 eigenen Güterwagen verfügt Schenker Rail nach eigenen Angaben über den größten Fuhrpark Europas. Bei der Instandsetzung von Güterloks hat Halle eine lange Tradition.

Seit 100 Jahren werden im inzwischen denkmalgeschützten Ringlokschuppen an der Berliner Straße Lokomotiven repariert und gewartet. Das „Bahnbetriebswerk Halle Güterbahnhof“ war Arbeitsstätte für Tausende Hallenser. Im November 1989 hatte es immerhin 980 Mitarbeiter. Darunter waren alleine etwa 300 Lokführer.

Seither ist die Instandsetzung von Güterlokomotiven - wie die Fahrzeuge selbst - immer anspruchsvoller geworden. Doch Vorschlaghammer braucht es schon auch noch. Lange gehört mittlerweile der Laptop dazu. „Die Fahrzeuge sind oft auch mit den europäischen Sicherungssystemen ausgestattet. Auch für deren Prüfung müssen die Kollegen ausgebildet und autorisiert sein“, sagt Werkstattleiter Wolfgang Demuth. Aber auch funkgesteuerte Rangierloks müssen heute gewartet werden. Es gibt immer Neues. So führt DB Schenker gerade eine Start-Stopp-Automatik bei Rangierloks ein, um Kraftstoff zu sparen. (mz)

Notwendige Werkzeuge.
Notwendige Werkzeuge.
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Der Austausch von schweren Teilen ist die Spezialität des Werkes.
Der Austausch von schweren Teilen ist die Spezialität des Werkes.
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Werkstattleiter Wolfgang Demuth.
Werkstattleiter Wolfgang Demuth.
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