Dachschindeln als Kunstwerke
Krosigk/Wettin/MZ. - Die Wassermühle in Krosigk, sie entstand im 15. Jahrhundert und prägte den Charakter des Ackerbauern-Dorfes wesentlich mit, ist ein technisches Denkmal. Am Montag beginnen um 10 Uhr kostenlose Führungen durch den 1996 sanierten Bau.Sachkundige Mitglieder des Mühlenvereins berichten Interessantes über die Geschichte dieses funktionstüchtigen Mühlenwerkes.
Mit Sanierung und Restaurierung ging auch die Schaffung einer gastronomischen Einrichtung einher, die im Jahr 2000 von Michael Baßin und seinem Team mit vier Festangestellten übernommen wurde. "Wir sind auf den Mühlentag gut vorbereitet", so Baßin, der von Hause aus Koch ist und einen Lehrling ausbildet.
Kammrad wird gezeigt
Am Mühlentag wird den Besuchern auch ein buntes Programm geboten. Baßin: "Ein DJ macht Musik, Clown Beppo unterhält ab 13 Uhr die Kinder, die sich von Marlies Richter die Gesichter schminken lassen können. Aus der Gulaschkanone gibt es Erbsensuppe und der Grill wird beizeiten angeheizt."
Das Team der Wassermühle verbindet diesen Tag mit einem besonderen Anliegen: Wer für den Wiederaufbau der Bockwindmühle spenden möchte, kann das hier tun. Diese Mühle war im Januar 2007 durch einen schweren Sturm umgekippt und stark beschädigt worden (die MZ berichtete). Inzwischen sind alle noch brauchbaren Teile in einer Scheune sichergestellt. Krosigks Bürgermeister Roland Sonne (parteilos): "Wir wollen am Mühlentag an dieses Bauwerk erinnern und stellen auf der Gemeindewiese am Mühlenteich das Kammrad und einige eindrucksvolle Bauteile zur Besichtigung aus." Vereinsfrauen, die Dachschindeln der Mühle bunt bemalt haben, verkaufen die kleinen Kunstwerke für einen geringen Betrag. Außerdem werden Drucke eines Bildes, das der Künstler Christoph Rackwitz aus Beesenstedt malte, zum Kauf angeboten. Die Erlöse fließen laut Sonne in den Wiederaufbau der Bockwindmühle.
Fest am Wettiner Wehr
Der Wettiner Kulturverein lädt am Pfingstmontag zum Mühlenfest am Saaleufer ein. Die Pögritzmühle, erbaut von 1152 bis 1156, war ein Geschenk des Markgrafen Konrad von Wettin an das Augustinerchorherrenstift auf dem Petersberg. Das Fest beginnt um 10 Uhr, danach wird die Galerie im Speicher mit der Fotoausstellung "Wettin in alten Bildern" eröffnet. Schon Monate vorher hatte der Kulturverein den alten Speicher entrümpelt und die Fotoausstellung vorbereitet. Vereinschefin Hiltrud Blaue hegt die Hoffnung, "die Galerie könnte ständige Einrichtung werden".
Neben den Fotos gibt es alte Gerätschaften der Mühle zu sehen. Außerdem wird eine historische Wäscherolle in Gang gesetzt. Ab 13 Uhr wird eine Kaffeetafel auf der Mühlwiese gedeckt. Neugierige können an den Führungen durch die Mühlen-Turbine teilnehmen.