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Brennpunkt Südpark Brennpunkt Südpark: 200 Polizeikontrollen seit Oktober

Von Julia Rau 30.11.2016, 15:33
Logo Brennpunkt Südpark
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Halle (Saale) - Körperverletzungen, Brandstiftungen, Einbrüche: Der Brennpunkt Südpark hat ein Kriminalitätsproblem und steht deshalb im Fokus der Polizei. Bis Juli 2016 stieg die Anzahl der Straftaten um mehr als 17 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Die Polizei reagierte und greift seit Oktober härter durch. Ein Maßnahmenkatalog aus Kameraüberwachung, Personenkontrollen und erhöhter Polizeipräsenz soll helfen, die Gegend sicherer zu machen.

Um sagen zu können, ob das Ganze bereits Früchte trägt, sei der Zeitraum laut Polizeisprecher Ralf Karlstedt noch zu kurz. Immerhin gebe es schon positive Resonanz auf die vier Kameras, die seit sechs Wochen Bilder in das Polizeirevier Halle schicken. Die Kameras sind in der Mendelssohn-Bartholdystraße und der Eduard-Künneke-Straße angebracht.

Video-Überwachung: Nach 72 Stunden wird das Material automatisch gelöscht

Nach 72 Stunden wird das Material automatisch gelöscht, „sofern nicht die Daten zur Verfolgung von Straftaten benötigt werden.“ Straftaten haben die Geräte bisher zwar noch nicht aufgezeichnet, die Anwohner würden die Maßnahme zur Gefahrenabwehr jedoch begrüßen, so Karlstedt. Der Zweck der Überwachung sei vorrangig, die abzuschrecken, die vorhaben, eine Straftat zu begehen. Nach einem Kellerbrand am vergangenen Freitag in der Bartholdystraße prüfte laut Sprecher die Polizei die Aufzeichnungen. Hinweise habe man dabei nicht gewinnen können.

Dass die Installation der Kameras dazu führen kann, dass sich Verbrecher einfach eine andere Ecke im Viertel suchen, sei der Polizei bewusst. „Dies ist nicht neu und kann grundsätzlich auch nicht verhindert werden“, sagt der Sprecher. Die Kameras sind ein Mittel zur Vermeidung von Straftaten, erhöhte Polizeipräsenz ein anderes. Auch darauf hätten Karlstedts Kollegen positive Rückmeldung von Anwohnern am Südpark erhalten.

Zivile Beamte kontrollieren seit Oktober zusätzlich zu Polizisten in Uniform. Im Zuge der neuen Maßnahmen seien etliche Personen aufgegriffen worden, gegen die Haftbefehle vorlagen, die Straftaten begangen haben oder im Verdacht dazu stünden. Verdachtsunabhängige Kontrollen gehören ebenfalls zum Maßnahmenpaket. 200 Personen haben die Beamten seit Oktober kontrolliert. (mz)