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  7. Bergzoo Halle: So geht es Baby-Elefant Simon nach der Geburt

Elefanten-Nachwuchs in Halle Voller Rüssel-Einsatz: So geht es dem Mini-Elefanten im Bergzoo Halle

Mit seinen knapp sechs Monaten ist Simon, der Jüngste in der Elefantenherde im halleschen Bergzoo, längst nicht ausgewachsen. An Selbstbewusstsein mangelt es ihm aber nicht.

Von Annette Herold-Stolze Aktualisiert: 30.07.2024, 07:55
Forschen Schrittes: Längst durchstreift der fast ein halbes Jahr alte Simon allein das Gehege – solange die Großen in Sichtweite sind.
Forschen Schrittes: Längst durchstreift der fast ein halbes Jahr alte Simon allein das Gehege – solange die Großen in Sichtweite sind. Foto: Steffen Schellhorn

Halle (Saale)/MZ. - Ob es zur Feier des Tages eine Extra-Banane für ihn gibt? Der 2024 wohl prominenteste Bergzoo-Neuzugang, ausgemachter Bananenfreund, wird an diesem Freitag ein halbes Jahr alt. Am 4. Februar, 2.43 Uhr, ist Simon zur Welt gekommen. Brachte der kleine Elefantenbulle vier Wochen später, als er zum ersten Mal gewogen wurde, 100 Kilogramm auf die Waage, sind es inzwischen gut doppelt so viel.

Bergzoo Halle: Elefant Simon bei bester Gesundheit

Und auch sonst ist man auf dem Reilsberg zufrieden mit Simons Entwicklung und optimistisch, dass er weiter so gut heranwächst. Aus diesem Grund hat der Chef-Elefantenpfleger für August schon einen Termin im Tattoo-Studio ausgemacht. So wie das von acht weiteren Dickhäuter aus dem halleschen Zoo soll dann auch ein Abbild von Simon einen Platz auf seinem Körper finden.

Zähnchen-Kontrolle: Norman Hase kommt Simon durchs Gitter recht nahe.
Zähnchen-Kontrolle: Norman Hase kommt Simon durchs Gitter recht nahe.
Foto: Steffen Schellhorn

Dabei hat der Pfleger den Mini-Elefanten ohnehin an jedem Arbeitstag vor Augen. Das reicht von der morgendlichen Begegnung, wenn Simon und „seine“ Herde – Mutter Tana, die Schwestern Elani und Tamika sowie Großmutter Pori – die Pfleger-Frühschicht schon im Elefantenhaus erwarten.

 
Das Elefanten-Baby im Bergzoo Halle hat endlich seinen Namen bekommen. (Bericht/Kamera: Dirk Skrzypczak, Schnitt/Sprecher: Torsten Grundmann)

So sieht der Alltag von Baby-Elefant Simon im Bergzoo Halle aus

Der Start in den Tag beginnt mit Kontrollen unter anderen der Zähne und der empfindlichen Füße – zum einen, um einen Überblick über den Gesundheitszustand der Dickhäuter zu haben, zum anderen aber auch des Kontaktes von Tieren und Pflegern wegen.

Wird eines der Tiere krank, sollen Untersuchungen möglich sein, ohne die Tiere zu sehr zu irritieren. Es gehe darum, im Training zu bleiben und das Vertrauen der Elefanten zu den Menschen zu stärken, lässt Chef-Pfleger Hase deutlich werden.

Dabei sind die Zeiten, in denen die Pfleger mit den Elefanten eine Morgenrunde durch den Zoo drehten, längst vorbei. Im Bergzoo setzt man seit Jahren auf den sogenannten geschützten Kontakt. Die Tiere leben als eigenständige Herde, die Menschen füttern und pflegen durchs Gitter, motivieren mehr als zu zwingen.

In aller Vorsicht: Anders als Tana hält sich Simon am Wasserbecken zurück.
In aller Vorsicht: Anders als Tana hält sich Simon am Wasserbecken zurück.
Foto: Steffen Schellhorn

Simon jedenfalls hat unter diesen Voraussetzungen und behütet vor allem von seiner Mutter und Schwester Tamika, längst Vertrauen zu Hase und seinen Kollegen gefasst. Und ist dabei so entspannt, dass er sich schon mal zwischen den Vorderbeinen kraulen lässt, bis er einschläft, wie Norman Hase erzählt.

Dass er noch ein Mini ist, zeige sich auch, wenn er anders als die Großen noch nicht mit ins Wasserbecken geht, nachdem er einmal hineingepurzelt ist. Oder wenn er seine Mutter sucht, um zu trinken. Pflanzenfutter wie Heu – und gelegentlich Bananen! – fresse der Kleine zwar auch, Muttermilch stehe aber nach wie vor auf seinem Speiseplan.

Kuscheln und trinken: Der Mini-Elefant sucht den Kontakt zu seiner Mutter.
Kuscheln und trinken: Der Mini-Elefant sucht den Kontakt zu seiner Mutter.
Foto: Steffen Schellhorn

Zugleich zeigt sich, dass der kleine Afrikanische Elefant mehr und mehr seine Welt erkundet und lernt, sich artgemäß zu verhalten. Mit dem Rüssel habe er anders als nach seiner Geburt, als ihm die lange Nase öfter mal im Weg war, keinerlei Probleme mehr, berichtet der Pfleger.

Simon setze ihn inzwischen fast wie die Großen ein, Rangeleien mit Rüsseleinsatz inklusive. „Sie lassen ihn“, schildert Pfleger Hase schmunzelnd, was dann zwischen Simon und seinen Schwestern passiert. „Von den Großen in der Herde lernt er ständig dazu.“