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Aus für Gerüstbauer Bilfinger Aus für Gerüstbauer Bilfinger: Was aus den 100 Arbeitern in Halle werden soll

Von Michael Tempel 08.03.2017, 06:30
Gerüstbauer bei der Arbeit.
Gerüstbauer bei der Arbeit. dpa/Symbol

Halle (Saale) - Trotz Widerstands durch die Gewerkschaft IG Bau hält der Baukonzern Bilfinger an der Schließung der Gerüstbau-Niederlassung in Halle fest. Demnach wird der Servicestandort in der Delitzscher Straße mit rund 100 Mitarbeitern zum 1. April geschlossen.

Der Konzern nannte für diese „Betriebsänderung“ wirtschaftliche und organisatorische Gründe. Die Mitarbeiter würden alle auf andere Gerüstbau-Niederlassungen aufgeteilt. Unterdessen hat die IG Bau ihre Forderung nach Erhalt der Filiale in Halle bekräftigt.

Gewerkschaftssekretär: „Es sollten die Management-Probleme in Halle beseitigt und nicht gleich der Standort dichtgemacht werden“

„Es sollten die Management-Probleme in Halle beseitigt und nicht gleich der Standort dichtgemacht werden“ sagte Gewerkschaftssekretär Sascha Wollert. Die IG Bau hatte der Unternehmensführung zudem vorgeworfen, mit der Schließung den unliebsamen Betriebsrat in Halle loswerden zu wollen.

Das Arbeitnehmergremium war erst 2014 gegründet worden. Nach Wollerts Darstellung waren Betriebsratsmitglieder von der Firmenleitung zum Teil durch verzögerte oder ausbleibende Zahlungen von Löhnen und Spesenkosten schikaniert worden.

Aus für Gerüstbauer Bilfinger: Keinem der Mitarbeiter in Halle sollen Nachteile durch Lohneinbußen oder Umzugskosten entstehen

Die Bilfinger-Führung weist diese Vorwürfe entschieden zurück. Laut einem Sprecher seien bei einem Runden Tisch, an dem Ende letzter Woche Vertreter der Unternehmensführung sowie der Arbeitnehmer teilgenommen hätten, „alle Differenzen ausgeräumt“ worden. Konkreter wurde der Sprecher jedoch nicht.

Von den Mitarbeitern der halleschen Niederlassung, bei denen es sich um Montagearbeiter handelt, stammen laut Wollert mehr als die Hälfte aus Halle und Umgebung. Wie er sagte, beginnen kommende Woche Verhandlungen zwischen Geschäftsführung und Arbeitnehmervertretern zu einem Sozialplan und einem Interessenausgleich für den Fall, dass es tatsächlich zur Schließung kommt.

Ziel sei es, dass keinem der Mitarbeiter durch die Aufteilung auf andere Standorte Nachteile etwa durch Lohneinbußen oder Umzugskosten entstehen. Die IG Bau strebe dabei den Abschluss eines firmeninternen „Sozialtarifvertrags“ an. (mz)

In dieser Villa in der Delitzscher Straße befindet sich die Niederlassung der Gerüstbaufirma Bilfinger-Arnholdt. Sie soll zugemacht werden
In dieser Villa in der Delitzscher Straße befindet sich die Niederlassung der Gerüstbaufirma Bilfinger-Arnholdt. Sie soll zugemacht werden
Holger John