Auf Flügeln zurück nach Halle
Halle/MZ. - In dem selbst geschriebenen Text streift die 50-jährige Sängerin noch einmal durch Halle und ihre Erinnerungen: an den ersten Kuss, die Saale, Händel. "Kindheitstage" heißt die poppige Ballade.
Chor-Geschäftsführerin Gudrun Betche geht das Lied gleich ans Herz. "Wunderbar", flüstert sie Pieckert zu. Kein Wunder, die beiden gingen zusammen zur Schule, sangen im Chor, haben gemeinsame Erinnerungen. "Als Eva anrief, habe ich sofort gesagt: ,Klar machen wir das!'" Vorgehabt habe sie so etwas schon lange, meint Pieckert. "Endlich hat es geklappt."
Strahlend setzt sie sich auf den Klavierschemel, hilft 34 Mädchen und einem Jungen beim Einsingen mit "Halleluja" und "An der Saale hellem Strande" - und hat die Sympathien schnell auf ihrer Seite. Umso leichteres Spiel hat der amtierende Chorleiter Andreas Raab dann beim Einstudieren des dem Chor bis dahin unbekannten Refrains - in dem auch Händels Halleluja nicht fehlen darf: "Halleluja trägt mich auf Flügeln immer wieder, egal von welchem Ort, zurück in meine Stadt".
"Das ist noch zu brav", unterbricht Raab. "Und denkt an die Aussprache!" "Vergesst nicht das T bei Ort!". Erst mit Klavierbegleitung, später mit der Musik vom Band wird Zeile um Zeile geprobt. Dann gibt Tonmeister Klaus Rhode das Zeichen - die erste Aufnahme. Stille Zuhörerin: Eva Maria Pieckert. "Die machen das Klasse."
Doch was denken die Chormitglieder über das Lied? "Ich kann den Refrain schon auswendig", meint Nicole Glaubitz. Und den Text findet die 15-Jährige "sehr ermunternd". Es sei toll, dass aus dem Chor jemand wie Pieckert hervorgegangen sei. Melinda Meyer nickt zustimmend. Ihre Mutter kenne die Sängerin. "Und meine Oma war ganz aufgeregt, dass ich mit ihr singe." Der Refrain, so die 16-Jährige, sei relativ leicht zu singen und mache Spaß.
Nächste Woche wird das Lied zusammengemixt - rechtzeitig vor der Jubiläumsgala. Erlebt der Song dort seine Premiere? "Das wäre toll", so Pieckert. Doch bisher ist das im Programm nicht vorgesehen.