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Protest Apotheken in Halle bleiben am Mittwoch geschlossen

Die Apotheker in Halle schließen sich einem Protesttag an. Wer an diesem Tag Medikamente kaufen muss, dem bleibt nur der Notdienst.

Von Denny Kleindienst Aktualisiert: 29.11.2023, 06:18
Schon im Sommer blieben Apotheken in Halle aus Protest geschlossen, darunter die Apotheke zum weissen Engel am Markt.
Schon im Sommer blieben Apotheken in Halle aus Protest geschlossen, darunter die Apotheke zum weissen Engel am Markt. Foto: Denny Kleindienst

Halle (Saale)/MZ - Auf die Lehrer mit ihrem Bildungsstreik am Dienstag folgen einen Tag später nun die Apotheker.

In Dresden findet am Mittwoch, 29. November, eine Großkundgebung statt, an der sich Apotheken aus dem ganzen Osten der Bundesrepublik beteiligen. Auch in Halle werden deshalb an diesem Tag die meisten Apotheken geschlossen bleiben und lediglich ein Apothekennotdienst wird eingerichtet.

Mehr zum Thema: Streik! Viele Apotheken in Sangerhausen und Umgebung bleiben am Mittwoch geschlossen

Katrin Pohl, Sprecherin der Apothekerkammer Sachsen-Anhalt, hat daher empfohlen, wichtige Medikamente bereits vor dem Streiktag zu kaufen. Geschlossen bleiben wird am Mittwoch auch die Saale-Apotheke in Halle-Trotha. Inhaber Hagen Andohr wird mit nach Dresden fahren.

„Mir tut es leid um jeden Kunden, der an diesem Tag schlechter betreut wird.“ Kurzfristig schneide er sich zudem ins eigene Fleisch, wie er sagt, weil er keine Umsätze mache. Langfristig gehe es ihm aber um eine Verbesserung der Verhältnisse. Daher ist es ihm wichtig, den Protest zu unterstützen und ein Zeichen zu setzen.

Protestmonat der Apotheken wird mit Kundgebung in Dresden beendet

Den Apotheken geht es um eine bessere Versorgung mit Arzneimitteln. Laut Landesapothekerverband Sachsen-Anhalt benötige das Managen der Lieferengpässe enorm viel Zeit und Personal. Beides koste Geld, was den Apotheken zunehmend fehle. Viele Apotheken befänden sich in einer wirtschaftlich äußerst angespannten Lage.

Mehr zum Thema: Apotheken bleiben in Anhalt-Bitterfeld einen Tag lang zu - Mit welchen Problemen kämpft man vor Ort?

Eine seit Jahren bestehende Unterfinanzierung belaste die Apotheken. Enorme Steigerungen der Betriebskosten sowie die steigenden Tariflöhne der Mitarbeiter würden durch keine Honoraranpassungen ausgeglichen.

„Wir mussten in diesem Jahr sogar eine Honorarkürzung hinnehmen“, erklärt Mathias Arnold, Vorsitzender des Landesapothekerverbandes Sachsen-Anhalt. „Wir brauchen aber dringend einen Inflationsausgleich und einen Dynamisierungsmechanismus der Honorare.“

Die Dresdener Kundgebung bildet den vorläufigen Abschluss eines ganzen Protestmonats der Apotheken in Deutschland.