Altertumsforschung Altertumsforschung: Was Europas Archäologen nach Halle treibt

Halle (Saale) - Nach elf Jahren Pause ist Halle in diesen Tagen wieder Gastgeber für Archäologen aus ganz Europa: Der Mittel- und Ostdeutsche Verband für Altertumsforschung (Mova) hält seine 23. Jahrestagung in der Saalestadt ab, gekoppelt mit der Verbandstagung ihrer Kollegen des West- und Süddeutschen Verbandes. Mehr als 400 Archäologen treffen sich damit an jenem Ort, an dem der Mittel- und Ostdeutsche Verband 1991 gegründet wurde.
Thematisch befassen sich die Wissenschaftler, die aus der Schweiz, aus Belgien, Ungarn, Tschechien und der Slowakei, aus Russland, Italien, Schweden, Estland, Großbritannien und vielen anderen Ländern Europas kommen, schwerpunktmäßig mit Befestigungen. Drei Tage lang widmen sich einzelne Arbeitsgruppen verschiedenen Themenfeldern wie Eisenzeiten, Spätantike, Slawenzeit oder auch das Neolithikum. Ein vierter Tag ist für Exkursionen vorgesehen, die sich ebenfalls am Tagungsthema orientieren.
Tagungsteilnehmer besuchen Sonnenobservatorium und Schloss Goseck
So werden die Tagungsteilnehmer neben der 1991 bei einem Erkundungsflug entdeckten Kreisgrabenanlage in Goseck, bekannt als Sonnenobservatorium, auch Schloss Goseck besuchen. Außerdem stehen Freyburg und die Neuenburg mit Doppelkapelle auf dem Tagungsprogramm. „Und natürlich ist der Besuch des Steinernen Albums in Naumburg ein absolutes Muss für Archäologen“, so Mova-Vorsitzender Jasper von Richthofen.
Gastgeber der gut besuchten Verbandstagung sind das Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt sowie das Landesmuseum für Vorgeschichte, die vom Montag an auf den neuen Steintor-Campus der Martin-Luther-Universität geladen haben. Das Landesmuseum wird den Tagungsgästen am Dienstag die Pforten für einen abendlichen Empfang öffnen, zu dem Sachsen-Anhalts Kulturminister Rainer Robra (CDU) das Grußwort halten wird.
Zudem lädt Museumschef Harald Meller zu Führungen durch die aktuelle Sonderausstellung „Klimagewalten - treibende Kraft der Evolution“ sowie durch die Dauerausstellungen. Er freue sich, so Meller, dass die Tagung nach langer Unterbrechung wieder in Halle stattfinde. „Halle hat eine lange Tradition in der archäologischen Forschung“, so der Landesarchäologe Sachsen-Anhalts. Auch Claus Wolf, Vorsitzender des West- und Süddeutschen Verbandes für Altertumsforschung, nennt Halle einen „wunderbaren Ort“ - und Sachsen-Anhalt archäologisch ein „hochinteressantes Land“. (mz)
