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Affäre um Manfred Kübler Affäre um Manfred Kübler: Akten wurden in Volksbank vernichtet

Von Gert Glowinski 24.07.2015, 12:06
Manfred Kübler
Manfred Kübler Archiv/Deutsch Lizenz

Halle (Saale) - In der Affäre um beurlaubten Vorstandschef der Volksbank Halle hat das Kreditinstitut eine enge Mitarbeiterin Manfred Küblers entlassen. Die Vorstandsassistentin soll nach Angaben der Bank Ermittlungen gegen ihren Chef behindert haben, indem sie wichtige Akten vernichtet hat. Seit Juni prüfen eine Anwaltskanzlei sowie eine große Unternehmensberatung, ob sich Kübler in seiner Zeit als Vorstandsvorsitzender etwas hat zu Schulden kommen lassen. Auch die Staatsanwaltschaft ermittelt mittlerweile.

Bank äußert sich erstmals

Die Vorwürfe gegen den 62-Jährigen hat am Freitag erst mal die Bank selbst öffentlich bestätigt. Es bestehe der „dringende Verdacht, dass Herr Kübler die Bank, teilweise unter Vorspiegelung falscher Tatsachen, veranlasst hat, erhebliche Aufwendungen für seine private Lebensführung, wie zum Beispiel private Hotelübernachtungen, zu übernehmen“, teilte die Volksbank mit. Zudem werde geprüft, ob sich Kübler mit der Spende einer sechsstelligen Summe an den Golfclub Halle von privaten Interessen habe leiten lassen. Kübler war einige Zeit Vizepräsident des Clubs. Zudem fehlen laut Volksbank Sicherheiten für Kredite in Höhe von 1,3 Millionen Euro, die Kübler von seiner eigenen Bank erhalten hatte.

„Rückhaltlose Aufklärung“

Der amtierende Vorstand der Bank bedauerte am Freitag, dass der gute Ruf des Kreditinstituts belastet sei und versicherte umso mehr „rasche und rückhaltlose Aufklärung“. Die Affäre schränke jedoch weder die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit der Bank noch die Handlungsfähigkeit der Geschäftsleitung ein. Am 7. August soll der Vertrag von Kübler, der die Bank seit Mitte der 90er Jahre leitete, von gewählten Volksbank-Mitgliedern gekündigt werden. Bisher ist Kübler nur beurlaubt. Er hat sich zu den schweren Vorwürfen gegen ihn inhaltlich nie geäußert.

Nach MZ-Informationen hatte Kübler am Donnerstag einen Autounfall, bei dem er sich leicht an der Hand verletzte. Offenbar fuhr der 62-Jährige mit seinem Dienstwagen gegen eine Mauer. Anhaltspunkte für Selbstmordversuch gibt es anscheinend nicht. (mz)

Die Volksbank in Halle
Die Volksbank in Halle
archiv/winkler Lizenz