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  7. Demo in Halle: Energiekrise: Demonstranten fordern Deckelung der Energiepreise

„Viele Menschen droht in Herbt und Winter der Ruin“ 200 Demonstranten fordern in Halle eine Deckelung der Energiepreise

In Halle hat sich ein neues Bündnis unter dem Motto „Genug ist genug“ gebildet. Die Kundgebung am Samstag soll nur der Auftakt sein.

Von Dirk Dkrzypczak Aktualisiert: 17.09.2022, 15:04
Etwa 200 Teilnehmer zogen am Samstag durch die Innenstadt. Sie fordern angesichts hoher Preise eine sofortige Entlastung.
Etwa 200 Teilnehmer zogen am Samstag durch die Innenstadt. Sie fordern angesichts hoher Preise eine sofortige Entlastung. Foto: Dirk Skrzypczak

Halle (Saale)/MZ - In Halle nehmen die Proteste gegen die hohen Energiepreise zu. Am Samstag hatte das neu gegründete Bündnis „Genug ist genug“ zu einer Demonstration aufgerufen. Etwa 200 Teilnehmer waren dem Aufruf von Gewerkschaften und Parteien gefolgt. Sie zogen vom Riebeckplatz über den Hansering zum Markt.

„Die steigenden Preise für Energie, Wohnen und Lebensmittel sind eine Zumutung für Menschen. Die soziale Situation ist für viele schon jetzt prekär“, sagte John Matthies vom Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB).

Die Daten werden von der Good Conversations gGmbH erhoben und verarbeitet.

Vielen Menschen drohe durch weitere Kostensteigerungen in Herbst und Winter der Ruin.

Demo in Halle: Bündnis fordert Deckelung von Mieten und Energiepreisen

Das Bündnis fordert eine Deckelung für Energiepreise und Mieten. Unternehmen, die durch die Krise kräftig Kasse machten, sollten eine Übergewinnsteuer zahlen. Das Geld müsste dann jene erreichen, die es dringend bräuchten.

Mit Polizeieskorte zog der Demonstrationszug auch über den Hansering.
Mit Polizeieskorte zog der Demonstrationszug auch über den Hansering.
Foto: Dirk Skrzypczak

Almut Kapper-Leibe, Geschäftsführerin der IG Metall Halle-Dessau, warnte davor, den Pfad der Solidarität zu verlassen. „Viele Menschen sind hochgradig verunsichert. Es kann nicht sein, dass private Einkommen nicht mehr reichen, das eigene Leben zu finanzieren.“ Dennoch dürfe man nicht das eigene Wohl über das der Menschen in der Ukraine stellen, „denn denen geht es beschissen“.

Oliver Bechar vom ebenfalls neu gegründeten Bündnis „Halle zusammen“, das auch angesichts hoher Energiepreise zu Protesten auf der Straße aufgerufen hat, mahnte an, dass man zusammenarbeiten müsse. „Wir müssen wesentlich mehr Menschen mobilisieren, damit wir in der Politik auch Gehör finden.“ Bechar grenzte sich von jenen ab, die die Notlage jetzt ausnutzen würden, um Hass zu schüren.