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Fußball Fußball: FSA bricht Saison 2020/21 auf Landesebene ab

Von Torsten Kühl und Tobias Grosse 16.03.2021, 09:44
Der BSC  99 Laucha - hier Christopher Schumann (r.) Ende September vergangenen Jahres im Spiel gegen den SSC Weißenfels II - hatte in der Landesklasse-Saison 2020/21 bisher lediglich drei Partien ausgetragen.
Der BSC  99 Laucha - hier Christopher Schumann (r.) Ende September vergangenen Jahres im Spiel gegen den SSC Weißenfels II - hatte in der Landesklasse-Saison 2020/21 bisher lediglich drei Partien ausgetragen. Torsten Biel

Magdeburg/Laucha - Die Fußball-Saison 2020/21 auf Landesebene im Seniorenbereich ist beendet. Mit dieser - allerdings nicht mehr überraschenden - Entscheidung ist am Montagabend die digitale Vorstandssitzung des Fußballverbandes Sachsen-Anhalt (FSA) zu Ende gegangen.  Das seit Oktober 2020 ausgesetzte Spieljahr wird abgebrochen.  Es ist der zweite vorzeitige Abbruch in Folge. Nachdem im vergangenen Jahr schon ein Teil der Rückrunde absolviert worden war, ehe das coronabedingte Aus kam, ist dieses Mal noch nicht einmal die erste Halbserie beendet worden.

Ein Verein aus der Saale-Unstrut-Finne-Region hat besonders wenige Spiele absolviert: der BSC 99 Laucha. Lediglich drei Partien konnte der Landesklasse-Vertreter in der Staffel 7 austragen. „Und schon allein vor diesem Hintergrund ist der Saisonabbruch am Ende die sinnvollste Lösung von allen“, meint BSC-Trainer Ronny Starch. „Etwas anderes wäre gar nicht mehr umsetzbar gewesen. Vor allem, wenn man die derzeit wieder steigenden Inzidenzzahlen sieht.“ Aus diesem Grund und weil die Sportanlage in Laucha von der Kommune auch noch nicht wieder freigegeben wurde, haben die BSC-Kicker noch nicht wieder mit dem Training begonnen. Ein kontaktfreier Re-Start zumindest in Kleingruppen von maximal fünf Personen inklusive Übungsleiter bei den Erwachsenen ist ja seit dem 8. März in Sachsen-Anhalt wieder möglich (Tageblatt/MZ berichtete).

Kreise müssen nicht folgen

Nach nicht einmal zwei Stunden hatte am Montagbend Gewissheit geherrscht. „Es ging glücklicherweise alles ziemlich schnell“, sagte Jörg Bihlmeyer nach der  virtuellen  Vorstandssitzung des FSA, in der das bestätigt wurde, was zuvor schon alle erwartet hatten. „Wir haben uns damit der Mehrheit der Vereine angeschlossen“, so der für das Spielwesen verantwortliche Vizepräsident. Wie Bihlmeyer bestätigte, hatten bei der schriftlichen Abfrage in der vergangenen Woche zwei Drittel der Clubs in Sachsen-Anhalt für einen Abbruch votiert.

Ein bisschen Hoffnung gibt es zumindest noch für die Stadt- und Kreisfachverbände; sie  können separate Regularien treffen und einen Meister ausspielen - vorausgesetzt natürlich, die Infektionszahlen lassen es zu. Der Vorstand des Kreisfachverbandes (KFV) Burgenland will am Dienstag tagen und entsprechende Entscheidungen treffen. Der für den Nachwuchsbereich zuständige KFV-Vizepräsident Mathias Leschek hatte vor einer Woche gegenüber unserer Zeitung gesagt, man werde sich an den Beschlüssen des Landesverbandes orientieren. Möglich sei jedoch, dass man versuchen werde, eventuell den Kreispokalwettbewerb fortzuführen.

Pokal als letzter Strohhalm?

Hier ist zum Beispiel auch der BSC 99 Laucha noch im Rennen. Im Achtelfinale würde er beim Kreisoberliga-Spitzenteam Blau-Weiß Bad Kösen antreten müssen. „Fakt ist, dass wir überhaupt irgendwann mal wieder Fußball spielen wollen. In welchem Rahmen - das ist uns inzwischen egal“, erklärt Ronny Starch.

Der FSA-Vorstand hat am Montagabend  übrigens außerdem entschieden, dass es keine Absteiger geben wird, dass Aufsteiger aber möglich sind, sofern der Nordostdeutsche Fußballverband (NOFV)   Aufsteiger in die Oberligen zulassen würde. Und da es nach Informationen  von Tageblatt/MZ als sehr wahrscheinlich gilt, dass der NOFV jeweils einen Aufsteiger aus den Landesverbänden zulassen wird, würde der Landesverband Sachsen-Anhalt auch jeweils einen Aufsteiger aus jeder Liga zulassen. Bei mehreren Meldungen würde anhand der Quotientenregel - Punkte  geteilt durch Spiele - entschieden.  „Wir wissen auch, dass wir uns damit den Unmut einiger Leute  zuziehen, da wir vor der Saison andere Regularien für so einen Fall festgelegt haben“, so Jörg Bihlmeyer.

Ohne Absteiger, aber mit Aufsteigern würden die Staffeln auf Landesebene in der kommenden Saison noch einmal größer werden - in der Verbandsliga sind es schon jetzt 19 Teams, dann könnten es 20 sein.  Der Vorstand des FSA hat sich bereits erste Gedanken darüber gemacht. Möglich ist es, dass der Verband mehrere Varianten für den Spielbetrieb erstellt und dann darüber mit seinen Mitgliedern berät. „Wir wollen die Vereine weiter mitnehmen“, sagte Bihlmeyer.

Grundsätzlich offen für eine Weiterführung der Saison ist der FSA indes im Nachwuchsbereich (wir berichteten). Vorausgesetzt natürlich, das Pandemie-Geschehen lässt dies zu.