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+++ Liveticker zur OB-Wahl +++ Neuer Oberbürgermeister gesucht - Wie läuft der Wahlsonntag in Halle?

In Halle wird am Sonntag ein neuer Oberbürgermeister gewählt. Die MZ begleitet den Tag mit einem Liveticker.

Von Isabel Sparfeld, Dirk Skrzypczak, Jonas Nayda und Marvin Matzulla Aktualisiert: 02.02.2025, 20:35
In Halle findet am Sonntag die Oberbürgermeisterwahl statt.
In Halle findet am Sonntag die Oberbürgermeisterwahl statt. (Symbolfoto: Silvio Kison)

Halle (Saale)/MZ. - Rund 185.000 Hallenser sind aufgefordert, am Sonntag einen neuen Oberbürgermeister zu wählen. Neun Kandidaten haben sich um das Amt beworben. Wie der Wahltag abläuft und was am Abend passiert, können Sie am Sonntag an dieser Stelle im MZ-Liveticker lesen.

Ab 18 Uhr gibt es auf mz.de außerdem eine Live-Sendung mit prominenten Gästen zur Wahl.

8 Uhr: Wahllokale öffnen

Ab sofort kann gewählt werden. Die Wahllokale öffnen um 8 Uhr und schließen um 18 Uhr.

In der Lessing-Grundschule im Paulusviertel sind gleich mehrere Wahlräume eingerichtet.
In der Lessing-Grundschule im Paulusviertel sind gleich mehrere Wahlräume eingerichtet.
(Foto: Jonas Nayda)

Insgesamt 126 Wahllokale gibt es verteilt über das ganze Stadtgebiet.

Wer sind die Kandidaten? Hier gehts zum Überblick.

Wahlberechtigt sind alle, die Deutsche im Sinne des Artikels 116 des Grundgesetzes sind oder die Staatsangehörigkeit eines anderen Mitgliedsstaates der Europäischen Union besitzen, am Tag der Wahl das 16. Lebensjahr vollendet haben und seit mindestens drei Monaten in der Stadt Halle (Saale) wohnen und nicht infolge Richterspruchs vom Wahlrecht ausgeschlossen sind.

In jedem Wahlraum arbeiten bis zu sieben ehrenamtliche Wahlhelfer.
In jedem Wahlraum arbeiten bis zu sieben ehrenamtliche Wahlhelfer.
(Foto: Jonas Nayda)

In jedem Wahlraum arbeiten bis zu sieben ehrenamtliche Wahlhelfer. Zu ihren Aufgaben gehört beispielsweise die Kontrolle der Wahlbenachrichtigungen beziehungsweise der Personalausweise, die Ausgabe der Stimmzettel und schließlich auch das Auszählen.

8.10 Uhr: So arbeiten die Wahlhelfer

Wie eine Wahlhelferin der MZ erklärt hat, wird in zwei Schichten gearbeitet. Die erste Schicht hat schon kurz nach 7 Uhr mit dem Aufbau begonnen. Die zweite Schicht löst die Erste gegen Mittag ab, bevor ab 18 Uhr alle zum Auszählen kommen.

Sie wissen noch nicht, wen Sie wählen sollen? Schauen Sie doch nochmal in das Video vom MZ-Wahlforum hinein.

10 Uhr: Kandidaten geben Stimme ab

Einige OB-Kandidaten gehen gemeinsam mit ihrer Familie ins Wahllokal.

CDU-Kandidatin Kerstin Godenrath
CDU-Kandidatin Kerstin Godenrath
(Foto: Jonas Nayda)

Die CDU-Kandidatin Kerstin Godenrath gab ihre Stimme in einem Wahlraum im Elisabeth-Gymnasium ab. „Ich bin schon ein bisschen aufgeregt“, sagte sie. Aber sie freue sich auf den Abend und sie sei optimistisch.

Lesen Sie hier: So verbringen die Kandidaten den Wahltag

11 Uhr: Wenig Andrang in den Lokalen

Wie aus mehreren Wahllokalen berichtet wird, herrscht bislang nirgends besonders großer Andrang. Lange Warteschlangen, wie sie noch im Sommer bei der Kommunal- und Europawahl zu sehen wahen, bleiben bislang offenbar aus.

OB-Kandidat Alexander Vogt (parteilos)
OB-Kandidat Alexander Vogt (parteilos)
(Foto: Jonas Nayda)

Der parteilose OB-Kandidat Alexander Vogt hat um 11 Uhr im Wahllokal in der Bornknechtstraße gewählt. Sein Hund „Henry“, der auch auf einigen Wahlplakaten zu sehen war, musste draußen warten.

Die Statistik verrät: Die Wahlbeteiligung ist in Halle bei OB-Wahlen traditionell eher gering. Bei der Wahl im Oktober 2019 lag sie bei 42 Prozent. Zum Vergleich: bei Kommunal- und EU-Wahl im vergangenen Sommer lag sie bei 62 Prozent, bei der Bundestagswahl 2021 sogar bei 70 Prozent.

Wissenschaftler wie der Politikprofessor Christian Stecker sagen, die niedrige Wahlbeteiligung liegt hauptsächlich daran, dass die Menschen die Wahlen unterschiedlich werten. Bundestagswahlen seien den meisten Menschen am wichtigsten.

Lesen Sie hier hier im Interview, was Politikprofessor Christian Stecker zur OB-Wahl in Halle sagt.

12 Uhr: Geier: „Es ist etwas Besonderes“

Halles Bürgermeister Egbert Geier (SPD) hat nun auch seine Stimme abgegeben. Der Tag sei für ihn etwas besonderes, sagte er. Denn nicht nur ist es das erste Mal, dass er seinen eigenen Namen auf dem Stimmzettel ankreuzen konnte, sondern es ist auch das erste Mal, dass er nicht als Wahlleiter im Einsatz ist.

Halles Bürgermeister Egbert Geier (SPD)
Halles Bürgermeister Egbert Geier (SPD)
(Foto: Jonas Nayda)

Hauptsache-Halle-Kandidat Andreas Wels gab in seinem Wohnort Dölau seine Stimme ab. „Ich habe meine Stimme für eine starke und zukunftsorientierte Stadt Halle abgegeben. Jetzt liegt es an den Wählerinnen und Wählern, über die Zukunft unserer Stadt zu entscheiden“, sagte er kurz danach der MZ.

Andreas Wels (Hauptsache Halle)
Andreas Wels (Hauptsache Halle)
(Foto: Marvin Matzulla)

Erste Ergebnisse der Wahl werden bereits um kurz nach 18 Uhr erwartet. Vor allem aus kleinen Wahllokalen am Stadtrand trudeln meistens schnell Zahlen ein.

Der Festsaal des Stadthauses am Marktplatz ist ab 18 Uhr für die Öffentlichkeit geöffnet. Dort werden die Ergebnisse auf der Leinwand live präsentiert.

Der Grünen-Landtagsabgeordnete und Stadtrat, Wolfgang Aldag, hat ebenfalls eine Theorie, weshalb die Wahlbeteiligung in Halle heute möglicherweise niedrig ist: „Ich weiß aus zahlreichen persönlichen Gesprächen, dass viele nicht wissen, wen sie wählen sollen. Die Kandidaten polarisieren auch nicht wie in der Vergangenheit. Das kann ein Grund sein.“

Die Grünen hingegen haben sich als Stadtverband vor einigen Wochen entschieden, Egbert Geier zu unterstützen.

Wahlbenachrichtigung verloren?

Wählen kann man auch ohne die Wahlbenachrichtigung, die vor einigen Wochen per Post kam. Dazu ist nur der Personalausweis notwendig und man muss sich in das zuständige Wahlbüro begeben.

Übrigens: Neun Bewerber für die OB-Wahl in Halle sind keineswegs viele. Die durchschnittliche Bewerberzahl seit 1994 liegt bei 14. Den Höchstwert gab es im Jahr 2000 mit 26 Kandidaten.

Und noch ein Fakt aus der Statistik: Frauen sind bei den OB-Bewerbern in Halle bisland deutlich unterrepräsentiert. Nur zehn der 83 Bewerbungen in den vergangenen 30 Jahren kamen von Frauen.

14.45 Uhr: Voto bricht Rekord

Der hallesche „Wahlkompass“ Voto hat heute einen Rekord gebrochen. Das Umfragetool, mit dem Nutzer herausfinden können, welchem OB-Kanidaten sie politisch nahe stehen, wurde alleine am heutigen Sonntag mehr als 4.000 benutzt. Das sind mehr als an jedem anderen Tag bisher. Seit Anfang Januar haben insgesamt mehr als 40.000 Nutzer an der Umfrage teilgenommen.

Lesen Sie hier eine Analyse, welche politischen Übereinstimmungen und Unterschiede zwischen den neun OB-Bewerbern bestehen.

15.30 Uhr: Viele verbinden Wahl mit Spaziergang

Bei sonnigem Wetter sind überall in der Stadt viele Menschen zu Fuß unterwegs. Offenbar verbinden die meisten Menschen den Wahlgang mit einem ausgiebigen Spaziergang.

Allerdings haben bei dieser Wahl auch sehr viele Hallenser Briefwahl beantragt: rund 33.000 Briefwahlanträge hat die Stadtverwaltung registriert. Wer es nicht pünktlich bis zur Post geschafft hat, kann noch bis 18 Uhr den Wahlbrief im Ratshof abgeben.

16 Uhr: Schmiererei vor Wahllokal

Der stellvertretende Wahlleiter Aloys Tappel spricht von einem ruhigen Wahltag ohne besondere Vorkommnisse. Vor einem Wahllokal in der Liebenauer Straße hatten Unbekannte politische Parolen auf die Straße geschmiert. „Ich habe veranlasst, dass diese Schmiererei entfernt wird. Die Wahl beeinflusst hat sie nicht“, so Tappel gegenüber der MZ. Er rechnet mit belastbaren Ergebnissen bis gegen 19.30 Uhr.

„Die OB-Wahl ist die leichteste zum Auszählen. Erst wird nach gültigen und ungültigen Stimmzetteln sortiert. Und dann bilden die Wahlhelfer Stapel nach Namen, die dann gezählt werden“, sagt Tappel. Man dürfe sich zudem vom Verlauf des Wahltages nicht täuschen lassen. „Die Hallenser interessiert schon, wer OB wird. 35.000 Personen haben Briefwahl beantragt, das ist Rekord für eine OB-Wahl in Halle.“ Vor fünf Jahren seien 22.000 gewesen.

Tappel sagt, dass es Probleme gegeben habe, wenn Unterlagen recht spät über den Postweg beantragt wurden. Bis Samstagmittag, 12 Uhr, wurden Ersatzunterlagen ausgestellt. Sie konnten im Stadthaus abgeholt werden - haben auch einige gemacht. Mit diesen Problemen habe man immer zu kämpfen, sagt er. Briefwähler seien für Urnenwahlen nicht zugelassen. So soll verhindert werden, dass Stimmen doppelt abgegeben werden.

17 Uhr: Wahlpartys beginnen bald

Die unterschiedlichen Parteien, die Wählergruppe und auch einige Einzelkandidaten haben für den Abend jeweils im kleinen Rahmen Wahlpartys organisiert. Zumeist in Kneipen oder Restaurants im Innenstadtbereich wird mit den Unterstützern gefeiert.

Die meisten Kandidaten haben aber auch angekündigt, im Laufe des Abends im Stadthaus zu erscheinen, wo die Auszählungsergebnisse live präsentiert werden.

17.45 Uhr: Die Spannung steigt

Anlässlich der Wahlparty von OB-Kandidat Andreas Wels versammelten sich Familie, zahlreiche Freunde und Unterstützer, um auf das Wahlergebnis zu warten. In guter Atmosphäre werden Gespräche geführt, der Wahlkampf reflektiert und die Spannung steigt.

Hauptsache-Halle-Wahlparty im Restaurant "Delphi"
Hauptsache-Halle-Wahlparty im Restaurant "Delphi"
(Foto: Marvin Matzulla)

„Jetzt liegt es in den Händen der Wählerinnen und Wähler - wir blicken gespannt auf das Ergebnis", so Wels.

Bürgermeister Egbert Geier (SPD) feiert mit seiner Partei und seiner Familie.
Bürgermeister Egbert Geier (SPD) feiert mit seiner Partei und seiner Familie.
(Foto: Jonas Nayda)

Im „Olea“ in der Sternstraße hat sich die hallesche SPD um ihren Kandidaten Egbert Geier versammelt.

18 Uhr: Wahllokale geschlossen

Ab sofort sind die Wahlurnen in Halle geschlossen und es wird ausgezählt.

Im Restaurant "Wildschütz" hat sich die CDU versammelt.
Im Restaurant "Wildschütz" hat sich die CDU versammelt.
(Foto: Isabel Sparfeld)

„Ich denke, wir haben einen guten Wahlkampf gemacht. Ich freue mich auf das Ergebnis“, sagt Kerstin Godenrath (CDU) auf der Wahlparty im „Wildschütz“.

Alexander Vogt (parteilos) feiert im Wenzel
Alexander Vogt (parteilos) feiert im Wenzel
(Foto: Marvin Matzulla)

„Ich bin hier mit Freunden, Familie und Unterstützern im Wenzel und wir erwarten jetzt die ersten Wahlergebnisse“, sagt der unabhängige OB-Kandidat Alexander Vogt.

Im Festsaal des Stadthauses werden die Ergebnisse auf einer Leinwand präsentiert.
Im Festsaal des Stadthauses werden die Ergebnisse auf einer Leinwand präsentiert.
(Foto: Marvin Matzulla)

Im Stadthaus ist derweil wenig los. Nur wenige Hallenser sind bisher hier vor Ort.

18:20 Uhr: Die ersten Ergenisse trudeln ein

Aus den Außenbezirken der Stadt trudeln die ersten Wahlergebnisse ein. Egbert Geier (SPD) liegt in Führung.

Der erste Kandidat ist im Stadthaus eingetroffen. Wolfgang Hoppe wird hier auf die ersten Ergebnisse warten.
Der erste Kandidat ist im Stadthaus eingetroffen. Wolfgang Hoppe wird hier auf die ersten Ergebnisse warten.
(Foto: Marvin Matzulla)

Jubel im Wildschütz bei den ersten vorläufigen Ergebnissen. Godenrath freut sich über die ersten Stimmen. Sie liefert sich aktuell ein enges Rennen um Platz zwei mit Andreas Wels (Hauptsache Halle) und Alexander Vogt (parteilos).

Die SPD-Führung schaut sich die aktuellen Wahlergebnisse an.
Die SPD-Führung schaut sich die aktuellen Wahlergebnisse an.
(Foto: Jonas Nayda)

Auf der SPD-Wahlparty treffen nun auch Vertreter von Linken und Grünen ein. Beide Parteien unterstützen offiziell die Kandidatur von Egbert Geier.

19 Uhr: Freud und Leid im Stadthaus

Im Festsaal des Stadthauses trifft sich das politische Halle. Es wird über das inzwischen weitgehend feststehende Wahlergebnis diskutiert und die Kandidaten geben Interviews.

Der unterlegene Andreas Wels (Hauptsache Halle) gratuliert Egbert Geier (SPD)
Der unterlegene Andreas Wels (Hauptsache Halle) gratuliert Egbert Geier (SPD)
(Foto: Jonas Nayda)

Die CDU-Kandidatin Kerstin Godenrath hat das Stadthaus schon wieder verlassen. Einen Handschlag mit ihrem Ex-Parteikollegen Alexander Vogt, der nun in die Stichwahl einzieht, gab es nicht.

Das Zwischenergebnis ist eindeutig: Geier und Vogt werden sich in der Stichwahl wiedersehen.
Das Zwischenergebnis ist eindeutig: Geier und Vogt werden sich in der Stichwahl wiedersehen.
(Screenshot: Stadt Halle)

19.15 Uhr: Alle Augen auf Vogt

Als der parteilose Alexander Vogt den Festsaal betritt, drängen sich viele Kameras um den Eingang. Der 44-Jährige hat es in die Stichwahl geschafft und wird dort gegen Bürgermeister Geier antreten.

20.15: Das Stadthaus leert sich

Im Stadthaus leeren sich langsam die Reihen. Das vorläufige Wahlergebnis steht fest. Egbert Geier (SPD) und Alexander Vogt (Parteilos) treten am 23. Februar in der Stichwahl gegeneinander an.

Die Mitteldeutsche Zeitung verabschiedet sich an dieser Stelle und dankt allen Lesern für die Aufmerksamkeit.