1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Eisleben
  6. >
  7. Verwaltung will Anwohner unterstützen

Verwaltung will Anwohner unterstützen

17.01.2010, 18:21

EISLEBEN/MZ/RD. - Aufatmen bei den Mitgliedern der Bürgerinitiative Krughütte. Nach einer Sitzung des Betreibers der Anlage vor den Toren Eislebens gemeinsam mit Dirk Schatz (CDU), Landrat des Kreises Mansfeld-Südharz, sowie der Bürgerinitiative, seien die Anwohner froh darüber, "in Landrat Schatz einen Mitstreiter für unsere Anliegen gefunden zu haben", so Dirk Kramer, Sprecher der Bürgerinitiative, gegenüber der MZ.

In einer Stellungnahme des Landrats zu diesem Treffen heißt es, dass die Kreisverwaltung fest zu ihrer Aussage stehe, "dass der Betrieb der Anlage eingestellt werden muss, sollten die vom Landkreis erteilten Auflagen ... nicht erfüllt werden". Eine dieser Auflagen für den Betrieb einer Mischanlage auf der Krughütte ist der Einbau eines "Biofilters nach aktuellem Standard", so Schatz. Zudem beteuert Schatz, die Sorgen der Anwohner "sehr ernst zu nehmen". Die Kreisverwaltung habe stets ein offenes Ohr für die Sorgen der Bürgerinitiative und wolle mit dieser "Hand in Hand arbeiten". Die Verwaltung sei der Initiative "dankbar dafür, dass sich die Mitglieder der Bürgerinitiative stets wachsam zeigen und sich aktiv für ihre Umwelt einsetzen", heißt es weiter.

Für Kramer sei dies eine "vollkommen neue Erfahrung" in der Zusammenarbeit mit einer Kreisverwaltung. Vor Jahren hätten die Anwohner "gänzlich andere Erfahrungen mit der Kreisverwaltung Mansfelder Land" gemacht.

Die Bürgerinitiative hatte bereits im Dezember Alarm geschlagen, weil für die Anlage der Krughütte ein neues Konzept einer neuen Firma vorliegt. Demnach soll ein "Gemisch aus Klärschlämmen, Flugstäuben und brennbaren Substanzen, wie Kunststoffen und anderen Bestandteilen, als Grundstoff für Verbrennungen in Kraftwerken" hergestellt werden. Die Bürgerinitiative befürchtet, dass entgegen anders lautenden Beteuerungen der Betreiber nun auf der Hütte ein leicht brennbares Gemisch entsteht, das "ähnliche Auswirkungen wie die Riestedter Halde zur Folge haben kann", hieß es in einem Schreiben der Initiative an den Landrat (die MZ berichtete).

Die Sorge der Anwohner war auch dadurch genährt worden, dass ausgerechnet der Abfallberater Dieter Pflugradt, der noch im März alle Bedenken der Initiative zerstreute, nun nicht mehr als Berater, sondern als Betriebsleiter einer neuen Firma auftrete. In dieser neuen Position sei er bereits von einigen im März gegeben Zusagen abgerückt, so die Bürgerinitiative. Pflugradt wollte sich dazu gegenüber der MZ nicht äußern.