1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Eisleben
  6. >
  7. Statik-Probleme im Katharinenstift: Statik-Probleme im Katharinenstift: Bistro-Besitzer sieht berufliche Existenz bedroht

Statik-Probleme im Katharinenstift Statik-Probleme im Katharinenstift: Bistro-Besitzer sieht berufliche Existenz bedroht

Von Fabian Wagener 14.12.2017, 10:00
Christian Rubow weiß nicht, wie es weitergehen soll.
Christian Rubow weiß nicht, wie es weitergehen soll. Jürgen Lukaschek

Eisleben - „Es ist momentan aussichtslos“, sagt Christian Rubow. Dem Inhaber des Eisleber Bistros „Nusspips“, das wegen der Statikprobleme in der Markthalle im Katharinenstift vor einigen Wochen geschlossen werden musste, ist die Frustration deutlich anzumerken. Er weiß nicht, wie es weitergehen soll. Und ob es überhaupt weiter gehen kann mit seinem Unternehmen.

Während Katharina Schultheis mit ihrem Bioladen neue Geschäftsräume am Markt gefunden hat, sieht es für Rubow mit seiner Naturkost-Gastronomie bislang weit düsterer aus. „Es ist existenzbedrohend“, sagt er. Es finden sich keine geeigneten Räume, die über die nötigen Anschlüsse für Rubows Küche verfügen. Bei vielen Läden seien zunächst große und viel zu kostenintensive Umbauten nötig, sagt er. „Es ist wirklich schwierig, es findet sich einfach nichts.“

Derzeit kocht Rubow in einer Ausweichküche in Hedersleben, allzu lange aber kann er sich das wohl nicht mehr leisten. Der Grund: Von dort kann er zwar die Essensversorgung von Kindergärten sicherstellen, der Mittagstisch und die Außer-Haus-Belieferung aber fallen nahezu komplett weg. Und damit auch die daraus resultierenden Einnahmen. „Die Küche ist keine adäquate Lösung“, sagt Rubow.

Die Stadt Eisleben hatte Mitte November die Schließung der Räumlichkeiten im Katharinenstift verfügt. Grund sind Schäden in Säulen des Gebäudes, in das Rubow mit seinem Bistro erst vor wenigen Monaten eingezogen ist. Wann genau die Schäden beseitigt sind und die Markthalle wieder nutzbar sein wird, ist nicht klar. Wie Stadtsprecher Maik Knothe sagte, könne zum jetzigen Zeitpunkt noch kein fester Termin genannt werden. Der Stadt sei allerdings sehr daran gelegen, dass das „Nusspips“ zurück in die alten Räumlichkeiten komme.

Für Rubow wird die Situationen indes immer prekärer. Auch ein Aus des Bistros steht im Raum. „Ich frage mich, ob es sinnvoll ist, durchzuhalten oder alles an den Nagel zu hängen“, sagt er. Genau wie Bio-Laden-Betreiberin Schultheis hat er Schadenersatzansprüche an die Stadt gestellt. Gleichwohl hat er nicht das Gefühl, dass der Stadt sein Schicksal egal wäre. Man kümmere sich und unterstütze ihn, sagt er.

Rubow fürchtet jedoch, dass die Aufmerksamkeit für die schwierige Lage, in der er steckt, abebbt. Und er am Ende keine Wahl hat, als aufzugeben. Resignieren aber will er nicht. „Die Hoffnung stirbt zuletzt.“ (mz)