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Stadt Falkenstein als Magnet

Von Roman Haeusgen 22.11.2007, 16:04

Ulzigerode/MZ. - "Wir werden am 2. März bei uns eine Bürgerbefragung zur Eingemeindung durchführen", kann Bürgermeister Günter Kubs (parteilos) bereits auf konkrete Schritte in Richtung Falkenstein verweisen. Im Gemeinderat habe es dazu eine Willenserklärung gegeben. Das bestätigen auch die Gemeinderäte Uwe Schreiber und Erik Heim (beide CDU-Fraktion). "Wir sehen unsere Zukunft dort", lautet der Tenor. Die Bürgervertreter konstatieren: "Die Verwaltungsgemeinschaft Wipper-Eine fällt auseinander und eine Verbandsgemeinde kommt nicht zustande." Doch wolle man für die Gemeinde so "viel wie möglich Eigenheit erhalten". Sehr wohl wisse man natürlich, dass Land und Kreis sich gegen das Überschreiten der Kreisgrenzen erklärt haben. Jedoch: "Wenn der Bürgerwille die Eingemeindung bei Falkenstein bejaht, werden wir dies zur Not auch juristisch durchsetzen", bekräftigt Kubs Kampfeswillen, der übrigens zur Bürgermeisterwahl am 2. März wieder antreten will. Von den Falkensteinern selbst wurde auch schon die Bestätigung eingeholt, dass Ulzigerode mit seinen 200 Einwohnern dort willkommen wäre. "Wir fühlen uns als Harzer", so Kubs.

Der Falkensteiner Bürgermeister, Klaus Wycisk (CDU), bestätigt gegenüber der MZ, dass über die Eingemeindung schon gesprochen worden ist. "Wenn solche Interessen bestehen, haben wir nichts dagegen", sagt Wycisk mit Verweis auf die Situation der Stadt, die mit ihren 6 000 Einwohnern durchaus auch an Erweiterung interessiert ist. "Wir haben zwar Bestandsschutz, aber es gibt ja eine Logik, der man Folge leisten will", sieht der 53-Jährige ein Prinzip der Gebietsreform, Verwaltungseinheiten nicht unter 10 000 Einwohnern herzustellen. Und da offensichtliche Begehrlichkeiten der Stadt Ballenstedt in Richtung Falkenstein bei den Umworbenen nicht willkommen sind, wird umso mehr auf Wipper-Eine geblickt. "Es gibt im Einetal Gebilde, die nicht auf die erforderliche Größenordnung kommen und andererseits wird erklärt, dass eine Eingemeindung bei Hettstedt nicht in Frage kommt."

So habe es auch schon Gespräche mit anderen Orten im Mansfelder Land gegeben. Wycisk nennt Stangerode, Alterode, Harkerode, Welbsleben und Sylda. Freilich ist der Bürgermeister auch Realist: "Meinem Landrat darf ich mit solchen Vorstellungen nicht kommen", spielt er auf die Kreisgrenze an. Er hofft allerdings: "Vielleicht einigen sich die Landkreise friedlich."