Romonta GmbH Romonta GmbH: Energiepark soll in Amsdorf entstehen

Amsdorf - Batteriespeicher, schwimmende Solaranlagen, Pumpspeicherkraftwerke - auf dem Gelände der Romonta GmbH in Amsdorf soll ein Energiepark entstehen. Ziel ist, die Erzeugung und Speicherung erneuerbarer Energie weiter auszubauen. „Unser Hauptgeschäft wird das Montanwachs bleiben“, sagte Uwe Stieberitz, Vorstand der Romonta Bergwerks Holding AG.
Braunkohle bis 2030 erschöpft
Allerdings wird die Braunkohle im eigenen Tagebau 2030 erschöpft sein. „Der Standort muss erhalten bleiben“, so Stieberitz, „das hat für uns immer Priorität.“ Bereits seit mehreren Jahren setzt Romonta deshalb auf regenerative Energie: Auf dem Gelände werden unter anderem zwei Solarparks, ein Windpark und eine Biogasanlage betrieben. „Wir erzeugen insgesamt 120 Megawatt - davon 75 Megawatt aus erneuerbaren Energien“, so Stieberitz.
Diesen Weg will der weltgrößte Hersteller von Rohmontanwachs, der im kommenden Jahr sein 95-jähriges Bestehen feiert, weiter gehen. Dazu haben die Romonta GmbH, die Getec green energy AG und die Gero Solarpark GmbH am Donnerstag eine Kooperationsvereinbarung geschlossen. Die Partner wollen gemeinsam den Energiepark Amsdorf entwickeln. Dieser wird Teil des „Mitteldeutschen Energieverbunds Zukunft“ sein, zu dem noch die Energieparks Zerbst, Börde und Profen gehören werden. In dem Verbund werde das gesamte Investitionsvolumen bis 2035 im Bereich von 500 Millionen Euro liegen, sagte Chris Döhring, Vorstandsvorsitzender der Getec green energy. „Wir werden noch in diesem Jahr die ersten Anträge für Projekte einreichen.“
Batteriespeicher und schwimmende Solaranlagen
Laut Döhring soll es im Energiepark Amsdorf künftig unter anderem um Batteriespeicher, schwimmende Solaranlagen, Phosphorrückgewinnung aus Klärschlamm und Pumpspeicherkraftwerke gehen. Letztere könnten eine gute Möglichkeit sein, Tagebaulandschaften umweltfreundlich und zugleich wirtschaftlich nachzunutzen. Denn: „Wir müssen auch Geld verdienen.“ Schwimmende Solaranlagen seien effizienter, weil sie sich nach der Sonneneinstrahlung ausrichten lassen.
Neben der Entwicklung möglicher neuer Geschäftsfelder müsse Romonta aber auch ein Industriestandort bleiben, so Vorstand Rena Eichhardt. „Unsere Kernkompetenz ist das Montanwachs“, betonte sie. „Diese Kompetenz müssen wir nutzen und ausbauen.“ Das heißt zum Beispiel, die Braunkohle noch effizienter zu verwerten.
Unterstützung durch Landesregierung
Dies werde auch durch die Landesregierung unterstützt, so Thomas Webel (CDU), Minister für Landesentwicklung und Verkehr. „Wir stehen weiter zu den Braunkohle-Regionen.“ Allerdings nicht für die energetische Nutzung. „Die Braunkohle ist viel zu schade dafür“, so Webel. „Die brauchen wir für die stoffliche Nutzung.“
Seegebiets-Bürgermeister Jürgen Ludwig (parteilos) freut sich über die neuen „Zukunftsvisionen“ für Romonta. Das Unternehmen habe „ganz schwierige Zeiten“ erlebt und „kurz vor dem Ende“ gestanden. „Jetzt gibt es wieder Hoffnung“, so Ludwig. „Es geht weiter.“ (mz)