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Oldies rollen gleich auf drei Strecken

Von HANS-JOACHIM PADUCH 24.05.2009, 15:38

BENNDORF/MZ. - In der Vergangenheit wurde dies als Dampfspektakel bezeichnet. In diesem Jahr war es ganz sicher ein Höhepunkt für die Eisenbahnfans. Denn auf drei Strecken rollten historische Eisenbahnen.

So waren die Züge der Bergwerksbahn mit drei Dampfloks im Stundentakt zwischen dem Haltepunkt Benndorf und dem Hettstedter Eduard-Schacht unterwegs. Die beiden Schmalspurlokomotiven der Bergwerksbahn mit den Nummern neun und elf stammen aus den 30er Jahren des vergangenen Jahrhunderts und wurden bei der Firma Orenstein und Koppel in Babelsberg gebaut.

Nur wenige Jahre jünger die Schlepptenderlok mit der Nummer 20. Alle drei Lokomotiven mit ihren ebenfalls historischen Personenwagen waren begehrte Fotoobjekte für zahlreiche Dampfeisenbahnfans. Für einen besonderen Höhepunkt haben die Vereinsmitglieder mit einer Zugbegegnung am Bockstal gesorgt. Denn auf der Strecke zwischen Klostermansfeld und dem Bahnhof Hettstedt verkehrte mehrmals am Tag ein Dampfzug mit einer Lok der Baureihe 50 und historischen Personenwagen. Ein dritter Oldie, nämlich ein vierachsiger Triebwagen der Baureihe 172 (Esslinger Bauart) rollte zwischen Klostermansfeld und dem Bahnhof Mansfeld auf der Strecke der Wipperliese.

Die Organisatoren des Bergwerksbahnvereins hatten es durch geschickte Abstimmung bei der Nutzung der Bahnstrecken geschafft, dass sich alle drei Züge am Bockstal begegneten - die Bergwerksbahn auf der Brücke und die beiden anderen auf den Gleisen darunter. Für die Eisenbahnfans natürlich der absolute Höhepunkt zum Bannen dieses Augenblicks auf Speicherkarte oder Videokassette. "Das ist schon ein erstaunlicher Anblick", so Eisenbahnfan Rainer Fehse aus Hettstedt.

Aber auch im und rund um den Vereinssitz Bahnhof Klostermansfeld gab es jede Menge Abwechslung. So hatten die Mitglieder des Modellbahnclubs Hettstedt Mansfelder Land mehrere Modellbahnanlagen aufgestellt. Blickfang dabei ein Modul der Großanlage Amerika.

Auf der rund fünf Quadratmeter großen Anlage war eine amerikanische Walbahn mit Sägewerk und jeder Menge Details nachgebaut. Klaus Böhme und seine Vereinsmitglieder standen den Besuchern mit Auskünften jederzeit zur Verfügung. Auch der historische und erst kürzlich vollständig sanierte Wartesaal stand den Besuchern offen.

Im und rund um den Bahnhof waren mehrere Verkaufsstände mit Modellbahnen und Zubehör sowie andere Händler. Für Technik-Interessenten standen die Türen der Malowa-Bahnwerkstatt offen.

Geschäftsführer Gerhard Kellner hatte es persönlich übernommen, die Besucher durch die Hallen zu führen und über die zum Teil sehr alten Schienenfahrzeuge zu informieren, die in der Malowa restauriert oder repariert werden.

Auch Vereinsmitglied Norbert Kleißl hatte sich mit mehreren Gruppen auf Tour durch die Malowa begeben. Für die Vereinsmitglieder, an diesen beiden Tagen des Mansfelder Eisenbahnfestes waren mehr als 40 im Einsatz, waren zufriedende Besucher ein schöner Lohn.

Denn die Begeisterung für die alte Dampftechnik, die von ihnen gehegt und gepflegt wird, fand dabei große Anerkennung und viel Lob und auch Erstaunen, dass es einen Verein so gut gelungen ist, die Traditionen der Mansfelder Bergwerksbahn zu bewahren.