Ermittlungen wegen Brandstiftung Mehrere Brände innerhalb weniger Tage halten die Feuerwehren in MSH in Atem
Nach einem Feuer in Eisleben muss ein Einkaufscenter vorübergehend geschlossen werden. Brände wüten innerhalb weniger Tage auch in anderen Orten.

Eisleben - Der nächtliche Großbrand in einer Autowerkstatt in der Halleschen Straße in Eisleben blieb auch einen Tag später nicht folgenlos für das öffentliche Leben in der Lutherstadt: Ein angrenzendes Einkaufscenter musste am Montagvormittag vorübergehend evakuiert und geschlossen werden. „Es war am Autohaus zu einem Nachbrand gekommen, bei dem der Qualm direkt in Richtung des Einkaufscenters zog“, erklärt Polizeisprecherin Steffi Schwan.
Feuerwehr ließ Gebäude in Eisleben kontrolliert abbrennen
Anwohner wurden wegen der Rauch- und Geruchsbelästigung zudem aufgefordert, Fenster und Türen geschlossen zu halten. Wegen der Löscharbeiten an der sonst vielbefahrenen Straße gab es im Verlaufe des Tages Einschränkungen für Autofahrer. Der Verkehr musste weiträumig umgeleitet werden. Feuerwehren aus dem Umkreis mit 175 Einsatzkräften und 32 Fahrzeugen rückten am Sonntagabend gegen 22.25 Uhr das erste Mal zum Autohaus aus. Aus einer 600 Quadratmeter großen Werkhalle, in der sich Werkzeug, Maschinen und Fahrzeuge befanden, schlugen bereits die Flammen. Die Einsatzkräfte ließen das Gebäude kontrolliert abbrennen.

Der Schaden beträgt nach ersten Schätzungen 300.000 Euro. Zur Brandursache gibt es noch keine Angaben. Die Polizei ermittelt wegen des Verdachts der Brandstiftung. Einwohner sorgen sich inzwischen, ob jemand absichtlich Brände legt. Der Werkstattbrand ist nicht das einzige Feuer innerhalb weniger Tage in Eisleben und der Region. In Siersleben brannte es ebenfalls am Sonntagabend. Im ehemaligen, seit Jahren leerstehenden Kulturhaus „Zur goldenen Kugel“ wurde ein Schwelbrand bemerkt, den die Feuerwehr löschen konnte. Zeitweise musste die Ortsdurchfahrt voll gesperrt werden. Die Brandursache ist noch nicht geklärt.
Polizei ermittelt wegen des Verdachts auf Brandstiftung
Bereits am Freitagnachmittag hatte es in der Lutherstadt in vier Kellern eines Mehrfamilienhauses in der Steigerstraße gebrannt. Eine Person wurde dabei verletzt. Die Mieter des Gebäudes mussten vorerst anderweitig untergebracht werden, weil bei dem Feuer die Hauptelektroleitung beschädigt wurde. Die Ermittler waren am Montag auch in Helbra vor Ort, um den Brandort vom Samstag in der Mittelstraße zu untersuchen. Helbras Bürgermeister Alfred Böttge zeigte sich schockiert über die Schwere des Feuers an dem als Familienhäuser bekannten Gebäudekomplex. Er sei froh, dass keine Personen zu Schaden kamen: „Das war eine bedrohliche Situation, und den Feuerwehrleuten ist für ihren Einsatz zu danken.“ Wie es auf dem Gelände weitergeht, weiß er nicht. Das Grundstück gehöre nicht der Gemeinde. Er kündigte aber an, sich mit dem Eigentümer zu verständigen.

Die größtenteils seit längerem leerstehenden Häuser hatten am frühen Samstagmorgen in Flammen gestanden. Die zwei verbliebenen Mieter kamen mit dem Schrecken davon. „Eine genaue Brandursache konnte noch nicht festgestellt werden“, so Polizeisprecherin Schwan. Das trifft auch auf den Kellerbrand zu. Die Polizei ermittelt in diesen beiden Fällen auch wegen des Verdachts der Brandstiftung. Sollte es sich in der Tat um Brandstiftungen handeln, schätzt die Polizeisprecherin die Wahrscheinlichkeit, dass es sich bei allen Bränden womöglich um ein und denselben Täter handeln könnte, als eher gering ein. Die Ursache des Feuers in drei nebenstehenden Einfamilienhäusern vor einer Woche in Mansfeld steht nach Angaben der Polizei dagegen fest. Der Brand geht auf Arbeiten an einem Dach zurück. (mz)