1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Eisleben
  6. >
  7. Kabarett "Über Kimme und Korn" in Eisleben: Kabarett "Über Kimme und Korn" in Eisleben: "Sigmar Gabriel reißt das Maul auf wie ein Nilpferd"

Kabarett "Über Kimme und Korn" in Eisleben Kabarett "Über Kimme und Korn" in Eisleben: "Sigmar Gabriel reißt das Maul auf wie ein Nilpferd"

19.07.2014, 20:37
Lothar Bölck (im blauen Hemd) und Hans- Günther Pölitz
Lothar Bölck (im blauen Hemd) und Hans- Günther Pölitz Labitzke Lizenz

Eisleben/MZ - „Die beiden sind einfach nur genial“, meinte Johanna Mösch voller Vorfreude auf das Kabarett „Über Kimme und Korn“ und deshalb besuchte die Bornstedterin am Freitagabend im „Katharinenstift“  bereits zum 2. Mal das Duo um Lothar Bölck und Hans- Günther Pölitz.

Bekannt sind die beiden von der „Zwickmühle“ aus Magdeburg vor allem aus dem Fernsehen und Rundfunk, wo Hans- Günther Pölitz das „Muddileinchen“ im Radio bei MDR Sachsen- Anhalt mimt. Bereits zum zweiten Mal waren die Magdeburger zu Besuch in der Lutherstadt und hatten in ihrem neuen Programm Politsatire im Gepäck. 

Gauck, der "redefreudige Wallach"

Sie zielten in ihrem zweistündigen exzellenten Wortgefecht direkt auf die deutsche Politik ab, nahmen die weltpolitischen Größen aufs Korn und „feuerten“ ohne Kugeln auf Putin, Merkel, Gauck und Obama. Aber auch die jetzigen Minister unserer Bundesregierung bekamen in der lauen Sommernacht ihr Fett weg. So zum Beispiel Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen, die durch ihre familienfreundliche Politik in der Bundeswehr „Soldaten erzieht, die jetzt nur noch Werktätige in Uniformen sind“ und bezeichneten sie als niedersächsisches „Flintenweib“.

Der Bundespräsident Joachim Gauck war ein „redefreudiger Wallach mit zwei Stuten“ und sie mahnten an,  „der Pfaffe ruft zur Waffe“.  Sigmar Gabriel verglichen die beiden Wortjongleure mit einem Nilpferd, denn genau wie diese Kolosse „steht ihm das Wasser bis zum Hals, aber er reißt trotzdem das Maul noch auf“.

Immer wieder gab es für diese Bonmots kräftigen Szenenapplaus und Lachsalven, dass sich manch einer im Publikum den Bauch vor Lachen halten musste, oder gar Tränen vor Lachen über die Gesichter rannen. Die Redekünstler bauten auch in ihr Programm bittersüße Lieder ein, wie unter anderem „Der kalte Krieg wird langsam heiß“, die zwar für den ersten Moment lustig erschienen und leider die Wahrheit auf den Arm nahmen, jedoch aber auch immer wieder an die Vernunft und an ein friedliches Miteinander appellierten.

"Pin-Up-Girl" Angela Merkel

Darüber hinaus wurden auch Themen wie die „NSA“ oder Edward Snowden  am Freitagabend breit und frech auseinander genommen. So liefen Bölck und Pölitz zur Hochform auf, bezeichneten Angela Merkel als ein „PIN- UP- Girl“, „weil Obama sowieso die vierstellige Pin- Nummer ihres Handys kennt“.

Aber auch mit Putin wurde an diesem Abend beim „Satiregipfel“ in der Lutherstadt Eisleben abgerechnet, wie mit den Worten: „Setzt Putin sich die Zarenkrone, Obama schickt danach die Drohne“.

 

Über zwei Stunden lieferten sich Lothar Bölck und Hans- Günther Pölitz ein Wortgefecht a la bonne heure, schossen sich gegenseitig die Bälle zu und verschonten dabei auch nicht die „Deutsch- Sowjetische- Freundschaft“ aus DDR- Zeiten. Sie machten selbstverständlich auch nicht vor Steuersündern Halt. So ist zum Beispiel Uli Hoeneß vom „FCB zur JVA für 28 Mio. Euro gewechselt und hat dort einen 3- Jahresvertrag unterschrieben“ und Alice Schwarzer, Boris Becker, Uli Hoeneß und Klaus Zumwinkel sollten doch zukünftig das „Moralische Quartett“ leiten.

Ein Programm, in denen die beiden Kabarettisten aufzeichneten, dass die Politiker einen „Bock nach dem anderen schießen“, und dabei aus den Menschen eine Art von Schießbudenfiguren machen, mit dem Aufruf; „Es ist Zeit zurück zu schießen- jedoch sollten dabei jegliche Treffer ohne Gewehr sein“.

Die beiden Kabarettisten gastieren in der Lutherstadt Eisleben jeweils am 1. und 2. August um 20.00 Uhr im Katharinenstift.

Das Publikum ist begeistert: v.l.n.r. Christa Otto, Johanna Mösch, Erika Winkel
Das Publikum ist begeistert: v.l.n.r. Christa Otto, Johanna Mösch, Erika Winkel
Labitzke Lizenz