Im Notfall bleibt nur das Personal-WC
Eisleben/MZ/sb. - Dem einen oder anderen mag es schon einmal passiert sein: Man ist im Supermarkt und plötzlich überkommt einen ein menschliches Bedürfnis.
So geschah es auch einer jungen Mutter, als sie mit ihrem dreijährigen Sohn in einer Aldi-Filiale in Eisleben ihren Einkauf erledigte. Die junge Frau bat eine Verkäuferin, ihren Sohn die Personaltoilette benutzen zu lassen. Dies wurde dem Dreijährigen mit der Antwort, dass es nicht erlaubt sei, verwehrt - Mit dem Ergebnis, dass das Geschäft sprichwörtlich in die Hose ging.
Auf Nachfrage hieß es bei Aldi, dass in dringenden Fällen Kunden, insbesondere Müttern mit kleinen Kindern und ältere Personen, die Personaltoilette benutzen dürfen. Doch generell ist das in allen Supermärkten ohne Kundentoilette, aufgrund von Hygiene- und Sicherheitsbestimmungen, verboten. So kann der Verkäuferin in der Aldi-Filiale kein Fehlverhalten nachgesagt werden kann. Die Entscheidung liegt allein im Ermessen der Verkäuferin. Doch wie gehen andere Supermärkte in Eisleben, die keine Kundentoilette besitzen, mit diesem Problem um?
Die Mitarbeiterinnen in den beiden Eisleber Kondi-Filialen machen in dringenden Fällen eine Ausnahme. Ähnlich löst man das Problem beim Netto-Marken-Discount. Hier werde der Kunde zu den Toiletten begleitet, weil der Bürotrakt von marktfremden Personen nicht betreten werden darf, hieß es. Gleiches gilt auch für die Niedrig-Preis-Filiale. Auch im Edeka-Markt in der Gerbstedter Straße wird keinem Kunden ein Toilettenbesuch verwehrt. Schlussendlich war jedoch in allen befragten Märkten zu erfahren, dass solche Notfälle nur sehr selten vorkommen.
Probleme über einen Toilettengang muss man sich im Kaufland und im Toom-Markt nicht machen, beide Märkte besitzen ein Kunden-WC. "Bestimmungen, ab welcher Größe ein Supermarkt eine Kundentoiletten vorzuweisen hat, gibt es nicht", stellt Ingelore Trautmann, Leiterin des Bauordnungsamtes klar.