Geschlossene Gaststätte Gaststätte in Hergisdorf : Neuer Wirt für Villa Oberhof in Sicht

Hergisdorf - Neue Hoffnung keimt für die geschlossene Gaststätte „Villa Oberhof“ in Hergisdorf. Als die bisherige Wirtin Helgard Wawrzyniak aus Altersgründen zum Jahresende die Lichter in Küche und Gasträumen ausknipste, glaubte wohl niemand so recht daran, dass das traditionsreiche Haus eines Tages wieder seine Türen öffnet.
Versuche, einen Nachfolger zu finden, schlugen fehl. Auf Inserate, die schon vor der Schließung zum Jahresende unter anderem im Amtsblatt der Verbandsgemeinde veröffentlicht wurden, meldeten sich keine Interessenten.
Hergisdorfer Bürgermeister bestätigt: Für „Villa Oberhof“ gibt es einen Bewerber
Momentan stehen die Zeichen aber ganz gut, dass Leben in das Lokal zurückkehrt. Im nichtöffentlichen Teil der nächsten Gemeinderatssitzung am 17. Mai steht als Diskussionspunkt ein Mietvertrag für die Gaststätte auf der Tagesordnung. Natürlich nicht ohne triftigen Grund. „Ja, es stimmt. Es gibt inzwischen einen Bewerber“, bestätigt Bürgermeister Jürgen Colawo (parteilos) auf Anfrage der MZ.
Mehr Informationen wollte er zum jetzigen Zeitpunkt nicht geben. Nur noch so viel: Er freue sich, dass der Leerstand aller Voraussicht nach beendet werden kann. „Eine Gaststätte gehört in ein Dorf“, gibt sich Colawo überzeugt.
Die Kommune hatte in den Anzeigen auf die schöne und verkehrsgünstige Lage des Objektes mit Garten und Kegelbahn hingewiesen. Besonders beliebt bei den Gästen war auch immer die Biergarten-Saison im Sommer. Dieses Potenzial scheint jetzt ein Interessent erkannt zu haben.
Platzbahnkegler wollen Teilfläche im Garten der „Villa Oberhof“ pachten
Ortsansässige Vereine hatten all die Jahre ihr Domizil in der Gaststätte. Die Platzbahnkegler mit ihrer Freiluftanlage hinter dem Haus, die Schachspieler und Taubenfreunde gehörten zu den Stammgästen. Sie trafen sich zum Training und Zusammenkünften.
So werden die Ratsmitglieder während ihrer Sitzung auch noch in einem anderen Zusammenhang zum Grundstück gefragt sein. Ein zweiter Tagesordnungspunkt sieht die Verpachtung einer Teilfläche im Villa-Garten vor. Konkret geht es um die Anlage der Platzbahnkegler. „Ich hatte versichert, dass sie keine Angst um ihren Standort haben müssen, wenn die Gaststätte schließt“, so Colawo. Die Wettkampfsportler sollen die Fläche in Eigenregie für einen symbolischen Wert pachten und bewirtschaften können. „Ich weiß, dass sie die Anlage ordentlich halten.“
Villa in Hergisdorf wurde in den vergangenen Jahren saniert
Die Gemeinde steckte in den zurückliegenden Jahren je nach ihren finanziellen Möglichkeiten Geld in die Sanierung der unter Denkmalschutz stehenden Villa - vor allem in die Fassadengestaltung (die MZ berichtete). Zuletzt flossen 37.000 Euro Fördermittel, um den restlichen Teil der noch nicht instand gesetzten Fassade zu erneuern. Der Treppenaufgang zum historischen Gebäude wurde in der Vergangenheit ausgebaut. Im Gebäude befindet sich neben der Gaststätte auch das Büro des Bürgermeisters. (mz)