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Familienpark in Eisleben?

Von Beate Thomashausen 06.10.2006, 16:00

Eisleben/MZ. - Das Biotop unterhalb der Alten Feldstraße wird zerstört, um einen Spielplatz neu zu bauen, während andere Spielplätze in der Stadt verkommen. Und um eine Dirtbahn für Jugendliche zu bauen. Das finde ich so nicht in Ordnung und stehe mit dieser Meinung auch nicht allein", so Frau Tretschok, die selbst als berufene Bürgerin im Finanzausschuss des Stadtrates mitarbeitet und anmerkt, dass dieses Projekt in ihren Augen rausgeworfenes Geld sei.

Dagegen, dass die Eisleber einfach vor vollendete Tatsachen gestellt werden, verwahrt sich Bürgermeisterin Jutta Fischer (parteilos) energisch. "Das ist einfach nicht wahr", sagt sie. Die Maßnahme, mit der jetzt auf der Fläche oberhalb der Seilscheibe begonnen worden sei, beinhaltete den Rückbau einer desolaten Straße und den Bau eines Fuß- und Radweges. Außerdem werden links und rechts des Areals Bäume angepflanzt. Dies sei eine Ersatzpflanzung, zu der die Midewa verpflichtet sei. Bei dem Haufen Erde, der angefahren worden sei, handele es sich um Erdaushub von der neuen Skateranlage, die jetzt in der Nachbarschaft der Sportanlagen des SSV Eisleben gebaut werde. "Dieser Erdaushub wird für den Wegebau gebraucht und sollte jetzt zwischengelagert werden, bis er für den Wegebau benötigt wird", so Bauamtsleiter Michael Richter.

Fakt ist, die Arbeiten auch an dem neuen Weg und am Spielplatz ruhen jetzt. Auch damit sich die Gemüter beruhigen. Im Stadtentwicklungsausschuss am Montag, 16. Oktober, wird der Familien- und Freizeitpark auf der Tagesordnung stehen. "Wir werden wohl eine Sondersitzung des Stadtrates anberaumen", so Bürgermeisterin Fischer. Denn im Moment wäre alles geklärt. Baugenehmigungen liegen vor. Die vorgeschriebenen Abstände zur Nachbarbebauung würden eingehalten. Die Finanzierung sei nicht nur geklärt, es gebe auch bereits einen Sponsor, der sich an der Finanzierung beteiligen wolle. "Wir haben auch nicht willkürlich irgendeine Fläche ausgesucht", so Bürgermeisterin Fischer. "Es ist die einzige zusammenhängende Fläche, die der Stadt gehört."

Rückendeckung gibt der Eisleber Geschäftsmann Ralf Bauch: "Ich verstehe nicht, wie Bürger aus Eisleben dagegen sein können, dass in Eisleben etwas passiert. Sonst wird immer genau das Gegenteil kritisiert, dass nämlich nichts passiert. Ich empfinde den geplanten Park als Aufwertung dieser Fläche."