Spende statt Geschenke: Eisleben: Rainer Temm spendet Geld an Kinderschutzbund Mansfeld-Südharz (KSB)

Eisleben - „Wir freuen uns riesig“, sagt Daniela Liedmann, Koordinatorin beim Deutschen Kinderschutzbund Mansfeld-Südharz. „Es ist schön, wenn Leute an uns denken.“ Der Verein, der im Mansfelder Land fünf Kinder- und Jugendhäuser, drei Tagesgruppen sowie mehrere soziale Projekte betreibt, hat jetzt eine private Zuwendung in Höhe von 500 Euro erhalten. Spender ist der Eisleber Urologe Rainer Temm, der kürzlich seinen 60. Geburtstag gefeiert hat.

„Ich habe mir gedacht: Was soll ich mit Geschenken und Blumen?“, so der Mediziner im Gespräch mit der MZ. Stattdessen habe er um Spenden für einen gemeinnützigen Zweck gebeten. Das Geld, das dabei zusammen gekommen ist, hat er auf eine runde Summe aufgestockt - eben jene 500 Euro. Er sei zwar kein Mitglied des Kinderschutzbundes, habe aber schon oft von dessen Arbeit gehört. „Ich habe volles Vertrauen, dass der Verein das gut anlegen wird“, sagt Temm. „Kinder sind ja schließlich unsere Zukunft.“

„Wir müssen uns noch überlegen, wofür wir das Geld verwenden“, sagt Koordinatorin Liedmann. Bedarf gebe es auf jeden Fall genug. Denn die zahlreichen Aktivitäten, die der Verein für Kinder und Jugendliche, Familien und Senioren anbietet, „wären ohne Spenden nicht möglich“. „Zum Glück hat sich über die Jahre ein Netzwerk von Freunden und Unterstützern gebildet. Dafür sind wir unwahrscheinlich dankbar.“ Auch der MZ-Verein „Wir helfen“ gibt seit Jahren Zuschüsse zu Projekten des Kinderschutzbundes. In diesem Jahr konnten zum Beispiel mit Hilfe der bewilligten 4.000 Euro von „Wir helfen“ Ferienfahrten ins Henry-Maske-Camp nach Brandenburg finanziert werden.

Auch Rainer Temm engagiert sich in seiner Freizeit ehrenamtlich. So ist der ausgebildete Rettungsschwimmer seit vielen Jahren Mitglied der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG). 2017 hat er in Bernburg den Vorsitz der dortigen DLRG-Ortsgruppe übernommen. „Außerdem bin ich Landesverbandsarzt der DLRG Sachsen-Anhalt“, so der Mediziner. In dieser Funktion koordiniert er die landesweite Sanitätsausbildung. Er ist aber auch selbst als Ausbilder in Erste-Hilfe-Kursen tätig. „Wir übernehmen auch Sanitätsdienste, zum Beispiel bei Reitturnieren und Sportveranstaltungen“, sagt er. Lange Jahre hat Temm in Erdeborn und Klostermansfeld Handball gespielt, war auch Vorsitzender bei Fichte Erdeborn. Heute ist er noch als Schiedsrichter im Einsatz.

Temm, der aus Erdeborn stammt, hat sein Abitur auf der ABF zur Vorbereitung auf ein Auslandsstudium in Halle abgelegt. Anschließend studierte er in Pilsen (Tschechien) und Halle Medizin. Seine Facharztausbildung in Urologie absolvierte er am Kreiskrankenhaus in Eisleben, wo er danach noch bis 1993 tätig war. Seitdem betreibt er eine eigene Praxis in Helfta. Zu seinen Hobbys gehört auch die Wetterbeobachtung. Seit mehreren Jahren hat er an seinem Wohnhaus eine vollautomatische Wetterstation, die neben den aktuellen Wetterdaten auch Wochen-, Monats- und Jahres-Statistiken liefert. Temms Station ist Teil eines der weltweit größten privaten Wetter-Netze, dem Automatischen Wetterkarten-System (Awekas). (mz)