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Dampfmodelle bieten Plätze zur Mitreise

Von Helga Langelüttich 24.08.2008, 17:26

Hettstedt/MZ. - Zum ersten Mal in Hettstedt dabei waren Mario und Christina Peters aus Bremen, ihr Stand fand besonders großes Interesse. Stellte Peters doch zum Teil noch originalgetreue Modelle der Dresdner Firma Wilhelm Bischoff vor, die von 1901 bis 1956 die größte deutsche Modellmaschinenfabrik war und heute, so Peters, zu Unrecht in Vergessenheit geraten ist. Die Firma habe die schönsten und aufwendigsten Modelle gebaut. Eins davon hatte Mario Peters zufällig bekommen, dazu aus Holland einen Katalog und er hat es sich gemeinsam mit zwei anderen Modellbauern zur Aufgabe gemacht, die Firma Bischoff wieder bekannt zu machen. So war an dem Peters-Stand ein einwandfrei funktionierender Gasmotor mit Dreiviertel PS, Baujahr 1912, zu bewundern.

Die weiteste Anreise hatten die beiden Schweden Leif Ahmann, bereits zum fünften Male, und Staffan Persson, zum zweiten Male in Hettstedt. Persson präsentierte das Eigenbau-Modell der am häufigsten in Schweden genutzten Lokomotive K 6. Dampfschiffe in einem Wasserbecken zeigte Herbert Gnerlich aus Salzgitter. Als Schüler habe er zunächst Segelflugzeuge gebaut, aber dann mehr Spaß am Bau von Schiffsmodellen gefunden. "Wer einmal vom Modellbau infiziert ist, den lässt dieser Virus nie mehr los", erklärte der lebhafte Neurentner lachend. Bis zu 30 Stunden in der Woche ist er mit diesem Hobby beschäftigt, weiß Frau Ursula.

Besonders viel Spaß haben die Kinder an den Maschinen, die auf Schienen ihre Runden ziehen und Sitzplätze für "Mitreisende" bieten. So zieht auch die selbst gebaute Lok mit Anhänger von Friedrich Lange aus Neuenkirchen ihre Bahn. Mit 30 habe er mit dem Modellbau angefangen, erzählt der 42-jährige Kfz-Mechaniker und jetzige Baumpfleger. Und nun sitzt sein vierjähriger Sohn Martin als Passagier hinter ihm und der Lok, an der er zwei Jahre gebaut hat.

Wie schon vor Erfindung der Elektrizität mit Hilfe von Dampf Kraft erzeugt wurde, beweist Lutz Bringezu aus Kropstädt mit seinem Schaustellertraktor. Mit Hilfe von Dampf zieht nicht nur das Modell, sondern früher auch das Original Wohnwagen und Karussell und sorgte dafür, dass sich das Karussell auf dem Rummel drehen konnte, und das sogar mit Beleuchtung.