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Bahnhof in Eisleben Bahnhof in Eisleben: Genossenschaft im Blick

Von Jörg Müller 12.06.2013, 11:30
Der Eisleber Bahnhof
Der Eisleber Bahnhof Archiv Lizenz

Eisleben/MZ - Eine Genossenschaft soll den Eisleber Bahnhof sanieren und betreiben. „Dieses Modell kristallisiert sich immer mehr heraus“, sagte Thomas Fischer, CDU-Stadtrat und Mitglied des Arbeitskreises Bahnhof, im Stadtentwicklungsausschuss. Da es nach wie vor keinen privaten Investor gibt und auch die Stadt auf Grund ihrer Haushaltssituation kaum finanzielle Möglichkeiten hat, könnte eine Genossenschaft die Lösung sein. „Das wäre ein Modell für bürgerschaftliches Engagement und auch eine Chance, sich als Stadt positiv darzustellen“, so Fischer. Praktisch sähe das so aus, dass eine Genossenschaft gegründet werden würde. Interessierte Einwohner oder Firmen könnten der Genossenschaft beitreten und Anteile erwerben. Ein Problem bei diesem Modell wäre freilich, so Fischer, dass die Nahverkehrsservice Sachsen-Anhalt GmbH (Nasa) als Fördermittelgeber Sicherheiten benötigen würde - was für eine neu gegründete Genossenschaft natürlich schwierig sei. „Das wird zur Zeit bei der Nasa geprüft“, so Fischer.

Generell sehe die Nasa das Eisleber Projekt sehr positiv. Über das so genannte Revita-Programm des Landes sei eine umfangreiche Förderung möglich. Die Gesamtkosten für Sanierung und Umbau des Bahnhofs werden auf etwa 1,4 Millionen Euro veranschlagt. Von den verschiedene Varianten favorisieren die Initiatoren den Erhalt beider Türme und des Mitteltrakts (ohne den Vorbau auf der Straßenseite). Die 270 Quadratmeter große Wartehalle könnte zum Beispiel die Stadt für Präsentationen nutzen. Mietinteressenten gebe es für das komplette Erdgeschoss sowie für das Obergeschoss im West-Turm.

Stephan Wilhelm von der Agentur Bahnstadt, die das Bahnhofsprogramm des Landes begleitet, sagte der MZ, dass die Rahmenbedingungen in Eisleben gut seien. Mit Abellio Rail gebe es einen „Ankermieter“ sowie weitere Interessenten. Er wies aber auch auf die geplanten Kürzungen im Landeshaushalt hin. „Die Fördermittel sind endlich. Deshalb ist natürlich jeder im Vorteil, der seinen Antrag zügig einreichen kann.“ Erst vor kurzem hatte das Land der Stadt Sangerhausen mitgeteilt, dass das Revita-Projekt für den dortigen Bahnhof auf Grund der Haushaltssituation noch einmal auf den Prüfstand gestellt werden müsse. Die Stadt hat den Bahnhof erworben und will nach der Sanierung die Kreisvolkshochschule, das Bürgerbüro und die Stadtbibliothek in dem Gebäude unterbringen.