Abwasserzweckverband Eisleben-Süßer See Abwasserzweckverband Eisleben-Süßer See: Gemüter vieler Bürgern erhitzt

Helbra - Gleiches Thema, anderer Ort, ähnliche Stimmung: Dienstagabend strömten mehrere hundert Bürger in den „Sonnensaal“ in Helbra, um bei der zweiten Informationsveranstaltung des Abwasserzweckverbandes (AZV) Eisleben-Süßer See dabei zu sein.
Wie schon am Montagabend in Eisleben war der Saal proppenvoll. Rund um die besetzten Stuhlreihen mussten Leute stehen. Der Ton war diesmal rauer. So bezichtigte eine Frau die Vertreter im Podium der „Lüge“ auf deren Aussage hin, es sei ein einmaliger Beitrag, der zu leisten ist. Die Frau zitierte aus einem Schreiben des AZV, um die Aussage der Vertreter zu widerlegen. Das sei aus einem Erfassungsbogen entnommen und nicht aus dem Bescheid, meinte AZV-Geschäftsführer Andreas Gimpel daraufhin. Er sowie die anderen Vertreter im Podium, die sich den Fragen der Bürger stellten, bekamen auf ihre Aussagen teilweise viel Frust in Form von spöttischem Lachen entgegengebracht. Der Moderator musste mehrfach um eine sachliche Diskussion bitten. Warum niemand von den Volksvertretern des Landes eingeladen wurde, „die den ganzen Mist verzapft haben“, wollte eine Frau wissen. Die Bürger von Magdeburg, Halle und Dessau würden nicht zu diesen Beiträgen herangezogen, fügte sie an. Es seien nicht die Politiker von heute, die verantwortlich sind, meinte ein AZV-Vertreter. Die Beitragserhebungspflicht gebe es schon seit 2006. Und er fügte an: „Wir können nicht anders, als diese Beiträge zu erheben.“
Auf die Frage eines älteren Mannes hin, warum man sich in Hettstedt anders wehre und das beim AZV Eisleben-Süßer See nicht so wäre, meldete sich eine Frau aus dem Publikum dann zu Wort. „Wir müssen einen Verein gründen, um einen Anwalt zu bestellen und dagegen vorzugehen“, sagte sie und bekam von anderen Bürgern Applaus. (mz)
