Wohnen im Stadtzentrum Wohnen im Stadtzentrum: Hamburger Firma kauft zwei der drei Y-Häuser

Dessau - Zwei der drei Y-Häuser haben seit Jahresbeginn einen neuen Eigentümer. Wie erst jetzt bekannt wurde, hat die TAG Immobilien AG zum 1. Januar die markanten Wohnblöcke in der Friedrichstraße 25 und Willy-Lohmann-Straße 26 mit insgesamt 182 Wohnungen von der Neutecta, einem Leipziger Immobilieninvestor, übernommen. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart.
Neutecta hatte zwei Häuser im Mai 2014 gekauft
Warum die Neutecta die zwei Blöcke, die sie erst im Mai 2014 vom Dessauer Unternehmer Karl Wilhelm Geissel kaufte und dann für Millionen Euro aufwendig sanierte, nach so kurzer Zeit schon wieder weiterverkaufte, dazu wollte sich das Unternehmen auf MZ-Nachfrage nicht äußern.
Umso auskunftsfreudiger ist der neue Eigentümer. „Wir verstehen die Y-Häuser als gute Ergänzung zu unserem bisherigen Angebot in Dessau“, sagt Grit Zobel, die Marketingleiterin der TAG Immobilien AG. Der börsennotierte Hamburger Immobilienkonzern ist seit 2012 eine bekannte Größe auf dem hiesigen Wohnungsmarkt.
TAG hat schon weit über 1.000 Wohnungen in der Stadt
„Aktuell haben wir 1 343 Wohnungen in unserem Dessauer Bestand“, bestätigt Zobel. Neben den beiden Y-Häusern im Zentrum vermietet der Hamburger Immobilienkonzern auch zahlreiche Wohnungen etwa im Dessauer Süden im Heinz-Steyer-Ring, im Westen in der Erzbergerstraße sowie in Ziebigk unter anderem in der Kirchstraße.
Den Stand der Vermietungen in den Y-Häusern, sieht Zobel „auf einem guten Weg“, will aber keine konkreten Zahlen nennen. Auf der Homepage des Unternehmens werden Ein- bis Dreiraumwohnungen in den beiden Blöcken angeboten. Als Vermieter wollen sie dem Standort am Stadtpark lange verbunden bleiben. „Wir sind ein langfristiger Bestandshalter“, betont Grit Zobel.
Hamburger Firma will in Dessau-Roßlau weiter zukaufen
Und das Unternehmen will weitere Immobilien in Dessau-Roßlau kaufen. Welche, dafür gibt es derzeit noch keine konkreten Vorstellungen. Gerade in den neuen Bundesländern sieht der Konzern, der deutschlandweit in Wohn- und Gewerbeimmobilien investiert, laut seinem „Wohnungsmarktbericht Ostdeutschland 2016“ noch viel Potenzial.
Auch, weil hier der Markt noch nicht so überhitzt sei, wie etwa in Ballungsräumen in den alten Bundesländern. Im Wohnungsmarktbericht wird der Wohnungsmarkt in den neuen Bundesländern genau analysiert. Dessau-Roßlau ist laut Analyse aus mehreren Gründen attraktiv für Immobilienkäufe in Größenordnungen. So liegt die Stadt verkehrsgünstig zwischen den boomenden Metropolen Berlin und Leipzig. Zudem profitiert Dessau-Roßlau auch von seiner Funktion als Oberzentrum.
Dessau als Alternative, wenn in Berlin und Leipzig die Mieten immer mehr steigen?
Eine gleichzeitige Stadt- und Landflucht wird in dem Wohnungsmarktbericht beschrieben. Dessau-Roßlau profitiert davon in besonderer Weise. Auf der einen Seite gleichen sich die Mieten in Leipzig und Berlin immer mehr dem Niveau von Ballungszentren in den alten Bundesländern an. Wer sich das nicht leisten kann, muss nach Alternativen suchen. Auf der anderen Seite suchen Menschen aus ländlichen Regionen verstärkt Wohnraum in größeren Mittelstädten, wo die Lebensqualität durch Urbanität höher eingeschätzt wird.
Auch die noch vergleichsweise niedrigen Kaufpreise pro Quadratmeter und die gleichzeitig gestiegene Kaufkraft, die moderat steigende Mieten rechtfertigt, sieht die TAG Immobilien AG als klaren Standortvorteil der Doppelstadt. (mz)