Wirtschaft Wirtschaft: K & K stellt Insolvenzantrag
Köthen/MZ. - Mit großen Plänen ist das Unternehmen vor einigen Jahren in Köthen auf den Markt gegangen, jetzt folgte die Ernüchterung: Die K & K Möbel GmbH hat am Dienstag beim Amtsgericht in Dessau einen Insolvenzantrag gestellt. Das bestätigte Geschäftsführer Peter Kettler am Mittwoch auf MZ-Anfrage. Untergangsstimmung will der Geschäftsmann jedoch keineswegs verbreitet wissen. Man werde alles tun, um das Unternehmen an seinem Standort fortzuführen.
Hintergrund für den Insolvenzantrag sei mangelnde Liquidität gewesen, erklärte Kettler. "Generell sind die Umsätze in der Möbelbranche im vergangenen Jahr zurückgegangen." Das habe man insbesondere im Sommer zu spüren bekommen. Im Herbst konnte K & K Möbel zwar einige Großaufträge an Land ziehen, die Liquidität fehlte durch die Lücke im Sommer allerdings. "An sich haben wir eine sehr gute Auftragslage, aber wir können nicht vorfinanzieren", so Kettler. Bis zuletzt habe man dennoch nach Wegen gesucht, den Schritt zum Amtsgericht abzuwenden.
Noch am Dienstag war im Firmensitz am Arensdorfer Weg in Köthen die Belegschaft über den Insolvenzantrag informiert worden. "Wir haben eine sehr engagierte und qualifizierte Belegschaft", betonte Kettler. Derzeit sind rund 130 bis 150 Menschen bei der GmbH beschäftigt. Wie deren Zukunft aussieht, hängt nun nicht zuletzt davon ab, ob und wie schnell das Unternehmen weiter produzieren kann.
Kettler hofft, dass so bald als möglich ein Insolvenzverwalter eingesetzt wird. Die Firma habe ein Sanierungskonzept vorbereitet, das durch den vom Gericht zu bestimmenden Verwalter geprüft werden muss. "Wir wollen das Unternehmen möglichst in vollem Umfang fortführen", so der Firmenchef. Schließlich habe man in Köthen eine der modernsten Mitnahmemöbel-Produktionen Europas. Mehrere Millionen Mark seien in den vergangenen Jahren in der Bachstadt investiert worden. Wichtig sei es nun jedoch, so schnell wie möglich die Produktion fortzusetzen, um die bislang zufriedenen Kunden halten zu können.
Kettler sprach am Mittwoch von viel Fürsprache, die man erhalten habe. Köthens Oberbürgermeister Kurt-Jürgen Zander versicherte im Gespräch mit der MZ: "Wir stehen Gewehr bei Fuß, werden alles tun, damit die Firma nicht zerschlagen, sondern auf möglichst hohem Niveau weiter bestehen kann." Stadt, Kreissparkasse und Landrat hätten bereits ihre Hilfe angeboten, es gebe ständige Gespräche.