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«Wir helfen» «Wir helfen»: Neues Wohngebäude umhüllt Abrisshaus

Von Carla Hanus 06.11.2002, 17:44

Dessau/MZ. - Betroffen und beeindruckt zugleich wirkte Hedwig Neven DuMont und stellte fest: "Es ist bewundernswert, was Sie schon geschafft haben." Gerade hatte der Walderseer Klaus Handrich der Vorsitzenden des Unterstützer-Vereins der MZ "Wir helfen" und Ehefrau des Herausgebers der Mitteldeutschen Zeitung in seinem Haus gezeigt und erklärt, wie er Schritt für Schritt gegen die Hochwasserschäden vorgeht.

Der 62-Jährige, der seit über vier Jahrzehnten in einem kleinen Haus im Rotdornweg in Waldersee wohnt, hat sich für den durch die Überflutung abrissreif gewordenen Flachbau eine besondere Lösung einfallen lassen. Rund um das alte Gebäude, in dem mehr als zwei Wochen das Wasser gestanden hatte, wurde inzwischen ein neues Haus hochgezogen. Mit roten Lochziegeln. "Wenn das Dach dann noch drauf ist, dann reißen wir das drin ab", erzählt Handrich, "und geben alle Steine und den Schutt zum Fenster raus."

Diese Entkernung muss bald passieren. Darin waren sich die Vereinsvorsitzende von "Wir helfen" und deren Stellvertreterin Jutta Kiegeland sowie die Geschäftsführer des Vereins Franz Peter Ewert und Klaus Josef Maus einig.

Die sich senkende Decke stellt eine Gefahr da. Die feuchte Wärme des nassen Hauses lässt den Aufenthalt zur Zumutung werden. Davon abgesehen, dass sämtliche Wände und der Fußboden blank und die wenigen neuen Möbel, einige davon geborgt, nur provisorisch aufgestellt sind. Gleichwohl wohnen die Eheleute mit ihrem erwachsenen Sohn in dem Haus. "Wie Sie sich trotz dieser Situation selbst ermutigen, das ist bemerkenswert", fand Hedwig Neven DuMont.

Auch bei anderen Familien in Waldersee machten sich die Mitglieder des Vereins "Wir helfen" ein Bild von den Aufräumungsarbeiten. Dabei ging es unter anderem darum, welche Hilfen die Betroffenen bereits erhalten haben, was der Verein möglicherweise noch stärker bei seiner Unterstützung berücksichtigen sollte. Spenden, welche die Leser der Mitteldeutschen Zeitung, vom Kölner Stadtanzeiger und Express auf dem Vereinskonto eingezahlt haben, wurden bei diesem Besuch nicht übergeben. Doch werden auch nach Waldersee weitere Hilfen kommen. Das sicherte Hedwig Neven DuMont zu.