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Warum heißt Alpaka Ralf?

Von Jörg Müller 06.02.2007, 17:48

Dessau/MZ. - "Unser Gärtner Ralf Boeck war der Erste, der ihn nach der Geburt gesehen hat", erzählte Tierpflegerin Sabine Werner, "und da haben wir ihn einfach Ralf genannt." Derlei unterhaltsame wie informative Einblicke in den Zooalltag gibt es noch bis morgen bei den traditionellen Dessauer Tierparktagen. Zu den Besuchern gehörten am Dienstag neben den Jeßnitzern auch Hortkinder aus Kühnau und Mosigkau sowie viele Familien.

Das Konzept der Tierparktage ist in diesem Jahr verändert worden, wie Pflegerin Werner sagte. Während es sonst immer bestimmte Themen an den einzelnen Tagen gab, wird nun ein Rundgang mit mehreren Stationen angeboten. Diese Stationen sind jeweils von 9 bis 15 Uhr besetzt, so dass die Besucher nicht an feste Zeiten und Termine gebunden sind. Gerade für das "Laufpublikum" ist das natürlich ein großer Vorteil.

Immer wieder beliebt und deshalb auch in diesem Jahr möglich ist der Blick in die Futterküche des Tierparks. "Wir sollten dort raten, für wen welches Futter ist", erzählte Cara von der Grundschule Jeßnitz. Sie staunte zum Beispiel darüber, dass Affen gern Nudeln fressen.

Erstmals wird die Aufmerksamkeit des Publikums auf zwei wichtige Mitarbeiter gelenkt, die sonst eher im Verborgenen wirken. Heiner Zimmermann und Thomas Thiele sind die Handwerker des Tierparks. Und zwar Universal-Handwerker: "Wir machen alles außer Elektrik", so Zimmermann - vom Nistkästenbau bis zu Klempner-, Schweiß- oder Maurerarbeiten.

Auch Ralf Boeck, einer der beiden Gärtner, stellte seine Arbeit vor. Zu den Objekten, die ihm besonders am Herzen liegen, gehört die Watvogel-Anlage. "Mehr als einhundert Pflanzenarten", so Boeck, wachsen in dem Biotop, in dem unter anderem eine Watt- und eine Sumpfzone sowie ein Stück Steilküste nachgebildet sind. Ein Wasserlauf stellt die Verbindung zum benachbarten Heidegarten dar. Die reizvolle Anlage verlangt natürlich eine entsprechend aufwändige Pflege: Mindestens alle drei Wochen hat Boeck hier zu tun. Die Besucher der Tierparktage können auch einen Blick in die eigenkonstruierte Wellen-Anlage werfen.

Der derzeit laufende Umbau der früheren Jaguar- zu einer Kleinkatzen-Anlage bietet die Gelegenheit, mal einen Käfig von innen zu sehen. "Wir haben den Betonboden herausgenommen, Mutterboden aufgefüllt und bepflanzt und Klettergehölze gebaut", erläuterte Handwerker Michael Wolter. Im Moment wird noch an dem Stall gearbeitet. Zu Ostern sollen die Rohrkatzen dann umziehen.

An der Pferdeanlage erwartet Pony Karino die Besucher. Der 27-Jährige "hat sein Leben lang im Tierpark gearbeitet", so Pfleger Detlef Bönicke. "Jetzt ist er Rentner" - und freut sich über jede Streichel- und Striegeleinheit. Ganz wichtig sei auch die tägliche Pflege mit dem Hufkratzer. "Denn ihr wisst ja selbst, wie unangenehm es ist, einen Stein im Schuh zu haben."

Möglich ist auch ein Blick in den Stall der Biber. Im Terrarium schließlich können die Besucher unter anderem erfahren, wie sich Mehlwürmer, eine Stabschrecke, ein Natternhemd oder das Netz einer Baumvogelspinne anfühlen. Außerdem gibt es hier eine Bastelecke.