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Auslandseinsatz für THW THW in Dessau-Roßlau: Chef des Technischen Hilfswerks schult Helfer in Tunesien

Von Annette Gens 20.11.2016, 12:00
Sandsäcke für den Hoch­was­ser­schutz auf­fül­len. Für solche Aufgaben waren die Kameraden des Tech­ni­schen Hilfs­werks schon oft ge­for­dert.
Sandsäcke für den Hoch­was­ser­schutz auf­fül­len. Für solche Aufgaben waren die Kameraden des Tech­ni­schen Hilfs­werks schon oft ge­for­dert. THW Dessau

Dessau - Die Dessauer Ortsgruppe des Technischen Hilfswerks (THW) hat zum wiederholten Mal in Tunesien beim Aufbau eines Technischen Hilfswerks geholfen.

Zehn Tage schulte Ortsvorsitzender Daniel Freyer-Gottschalk in den tunesischen Städten Sousse und Gabes Rettungskräfte des Landes. Wissen vermittelt wurde unter anderem im Bereich Fahrzeugrettung. Wichtige Themen waren patientenschonendes Retten nach Verkehrsunfällen und der Bau von Konstruktionen mit dem Einsatz-Gerüstsystem.

THW in Dessau-Roßlau hat durch Flutjahre reichlich Erfahrungen

Freyer-Gottschalk war bereits mehrfach als Einsatzleiter und Dozent vor Ort, weil die Dessauer über einen reichlichen Erfahrungsschatz aus den Flutjahren 1997 (Oder), 2002 und 2013 (Elbe) sowie 2010 (Schwarze Elster) verfügen.

Seit 2012 unterstützt das Technische Hilfswerk, gefördert vom Auswärtigen Amt, den Aufbau ehrenamtlicher Strukturen in Tunesien. Das THW beschaffte zudem Technik, Einsatzkleidung und stellte in der Vergangenheit gebrauchte THW-Fahrzeuge zur Verfügung. Ein Ausbildungsteam war zu Projektbeginn bereits in Dessau zur Ausbildung zu Gast.

Engagiert sich das THW bald auch in Jordanien?

Wie Daniel Freyer-Gottschalk kürzlich im Hochwasserausschuss der Stadt berichtete, „sind die Strukturen des THW in einigen Ländern der Welt sehr gefragt“. Sogar in Kanada werde mit großen Interesse auf die Strukturen und die Arbeit der Organisation geschaut.

Ende November soll im Bundesvorstand entschieden werden, ob sich das Hilfswerk auch beim Aufbau von ähnlichen Strukturen in Jordanien engagieren wird. Dort leben derzeit viele Kriegsflüchtlinge aus Syrien. Das THW denkt langfristig daran, den Menschen Know-how zu vermitteln, damit sie ihr Land wieder aufbauen können.

THW hat in Dessau 60 aktive Mitglieder

Das Technische Hilfswerk mit seinen Ortsgruppen untersteht dem Bund. Es wurde 1950 als Zivil- und Katastrophenschutzorganisation gegründet. Die Helfer in mittlerweile 668 Ortsverbänden in der Bundesrepublik werden bei Katastrophen und Unfällen nicht nur im eigenen Land benötigt, sondern auch im Ausland. Sie kommen nach Naturkatastrophen oder auf Hilfeersuchen anderer Staaten zum Einsatz.

Die Ortsgruppe des THW Dessau hat 60 aktive Mitglieder und besteht im Februar 2017 insgesamt 25 Jahre. Das THW Dessau befindet sich in einem Objekt an der alten Landebahn. (mz)