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Test-Projekt in Albrechtstraße Test-Projekt in Dessauer Albrechtstraße: Stadtpflegebetrieb lässt Verkehrsinsel erblühen

Von Thomas Steinberg 03.06.2019, 07:55
Die Albrechtstraße hat einen Blühstreifen, der auffällt.
Die Albrechtstraße hat einen Blühstreifen, der auffällt. Steinberg

Dessau - Was im vorigen Jahr noch eine hässliche Abstellfläche für Autos war, hat sich jetzt in eine bunt blühende Wiese verwandelt: ein etwa drei Meter breiter Streifen in der Albrechtstraße zwischen der Schillerstraße und Einfahrt zur Aral-Tankstelle.

„Wir haben uns Mühe gegeben. Und es sieht genauso aus, wie wir es gehofft haben“, sagt Gabriele Jaquet vom Stadtpflegebetrieb Dessau und dort zuständig für das Grünflächenmanagement.

Nach dem Ausbau der Straße habe es viel Druck gegeben, erinnert sie sich. „Der Dreckfleck musste weg.“ Man hatte sich mit dem zuständigen Tiefbauamt zusammengesetzt, das habe das Aufbrechen der Fläche beauftragt, um die Begrünung zu ermöglichen. Obwohl: Auch vorher schon hatten sich dort Pflanzen heimisch gefühlt, zumindest sehr robuste Allerweltsarten.

Über 50 Arten stecken in der Saatgutmischung „Verkehrsinsel“

Mohn, Kornblume, Loesels Rauke haben die momentan abgelöst, dazu diverse Gräser. Und andere Pflanzen von Ochsenauge bis Klappertopf haben die Blüte noch vor sich.

Über 50 Arten stecken in der Saatgutmischung „Verkehrsinsel“. „Sehr bunt blumige und lange anhaltende Blühaspekte“ verspricht deren Anbieter Rieger-Hofmann. Der hat sich neben anderen auf einheimische Wildblumen- und Gräsermischungen mit zertifizierter Herkunft spezialisiert. Die sind frei von gebietsfremden - und möglicherweise problematischen - Arten.

Auch an einem zweiten Ort habe man Wildblumen gesät

Der Stadtpflegebetrieb arbeitet zum ersten Mal mit solchen Mischungen. „Wir sammeln Erfahrungen“, erklärt Jaquet am Telefon. Auch an einem zweiten Ort habe man Wildblumen gesät. „Aber das ist noch nicht vorzeigbar, deshalb sagen wir nicht wo.“

Spannend war für Jaquet auch die Frage der Akzeptanz: Die nun begrünte Fläche diente über viele Jahre den benachbarten Kleingärten als Parkfläche. Mit dem Umbau der Straße ist diese Nutzung überholt: Parkplätze gibt es jetzt im auf zwei Spuren eingeengten Straßenraum.

Allerdings hat man darauf verzichtet, den Streifen in seiner gesamten Länge zum Blühen zu bringen. Die Wiesenflächen werden immer wieder unterbrochen durch breite Rasenabschnitte. „Die Leute“, sagt Jaquet, „Sollen schließlich von ihren Autos zu den Gärten kommen.“ (mz)