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Sommerfest in Dessau Sommerfest in Dessau: Voller Einsatz für Vierbeiner

Von erik lisso 09.08.2015, 16:30
Das Wasserbecken waren nicht nur bei Lacky beliebter Aufenthaltsort. Mit Vergnügen geplanscht haben große und kleine Hunde gleichermaßen.
Das Wasserbecken waren nicht nur bei Lacky beliebter Aufenthaltsort. Mit Vergnügen geplanscht haben große und kleine Hunde gleichermaßen. Sebastian Lizenz

dessau - „Den würde ich sofort mitnehmen“, schwärmt Jürgen Klappstein. Blacky, eigentlich eine Sie, hat es dem Tierfreund angetan. Ob die schon ältere Mischlingsdame mit dem grau-schwarzen Fell jedoch zu seiner Perserkatze und seinem Kaninchen passt, bezweifelt der Dessauer.

Blacky ist nur einer von mehr als 80 vierbeinigen Bewohnern des Gnadenhofes, die am Sonnabend nahe des Schwarzes Stammes im Mittelpunkt standen. Dorthin hatte der Verein „Ein Heim für Tiere“ die Dessau-Roßlauer Tierfreunde zu seinem traditionellen Sommerfest eingeladen. „Schon lange organisieren wir jedes Jahr mehrere solcher kleinen Feste“, sagt Ursula Blumenthal, die seit der Gründung vor mehr als zehn Jahren den Vorsitz im Verein innehat. Dessen Ziele stehen nach wie vor eindeutig fest. „In erster Linie möchten wir den Tieren helfen.“ Tiere, die keiner mehr haben möchte, die von ihren Haltern vernachlässigt werden. Nicht zwangsläufig müssen es immer Hunde oder Katzen sein, auch größere Nutztiere wie Schweine, Schafe oder Ziegen haben in den Gehegen des Vereins schon Zuflucht finden können.

Unterstützung ist für manche selbstverständlich

Aus eigener Erfahrung als aktive Tierschützerin weiß Ursula Blumenthal, welch große Rolle auch die Aufklärung spielt. Aus diesem Grund standen Einblicke in die Vereinsarbeit und das Gelände im Rahmen des Sommerfestes an erster Stelle. Doch auch ein kleiner Kunst- und Flohmarkt erwartete die Besucher mit regionalen Naturprodukten. Robin Haberland, eine der Künstlerinnen, hat sich auf Keramik und Seifen spezialisiert. „Es ist schlimm, dass es solche Höfe überhaupt geben muss“, sagt die Rodlebenerin, die Mitglied der Künstlergemeinschaft „Rossel-unArt“ ist. Umso selbstverständlicher sei es für sie, das Projekt seit gut fünf Jahren zu unterstützen, so Haberland. Selbst habe sie als Tierliebhaberin bereits eine Katze vom Verein vermittelt bekommen.

Gerne gebe man die Vierbeiner nach dem Aufpäppeln wieder ab, bestätigt Blumenthal. „Wir sind aber streng in der Auswahl. Die Tiere sollen es besser haben als bei uns. Es muss einfach passen.“ Auch Tiere älteren Semesters finden auf dem Hof Aufnahme. Gemeinsam mit ihren Mitstreitern kommt es Blumenthal vor allem auf die enge Bindung an. „Wir sehen uns als Begegnungsstätte zwischen Mensch und Tier.“

Bei den Besuchern kommt dieses Leitmotiv gut an. „Das ist eine sehr gute Sache, jedes Tier braucht ein Zuhause“, sagt Franz Schulz. Die regelmäßige Unterstützung der Vereinsarbeit mit Decken und Futter ist für ihn „eine Herzenssache“. Dem kann sich Birgit Steindl, welche seit 2010 Mitglied ist, nur anschließen. „Sicher gibt es Höhen und Tiefen in unserer Arbeit, aber die Dankbarkeit der Tiere, die das Vertrauen in die Menschen nie verlieren, treibt einen an.“ Neben der finanziellen Sicherheit, die abhängig ist von Spenden und Ehrenamt, hat sie für die Zukunft vor allem einen Wunsch: „Wirklich jeder kann etwas tun. Tierschutz hängt nicht immer nur vom Geld ab, manchmal reicht dafür einfach auch ein bisschen Mut“, sagt Steindl, deren Heimtierzahl auch schon beachtlich gewachsen ist. (mz)