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Schloss Georgium in Dessau Schloss Georgium in Dessau: Wiedereröffnung erst 2016

Von sylke kaufhold 21.02.2014, 19:19
Zimmermann Stefan Honscha beim Erneuern der Dachbalken.
Zimmermann Stefan Honscha beim Erneuern der Dachbalken. lutz sebastian Lizenz

dessau/MZ - Die Anhaltische Gemäldegalerie wird 2015 nicht wie geplant wiedereröffnet werden. „Wir bekommen den Schlüssel am 31. Dezember von den Bauleuten noch nicht zurück“, verdeutlichte Steffen Kuras, amtierender Kulturamtsleiter, am Donnerstag im Kulturausschuss die Situation.

Das für die Teilsanierung des Schlosses Georgium zur Verfügung stehende Geld - 4,2 Millionen Euro aus dem Investitionsprogramm nationale Unesco-Welterbestätten des Bundes - reicht nicht. Die Sanierungsarbeiten müssen demzufolge Ende des Jahres, nach Verbrauch der vorhandenen Mittel, unterbrochen werden. Grund für die Verteuerung sind statische Probleme, die dem Gebäude beim Umbau um 1900 zugefügt worden sind.

Damals waren wesentliche Fachwerkteile entnommen worden, die aber nicht durch andere Tragkonstruktionen ersetzt worden sind. Diese Baufehler haben zu Schäden geführt, außerdem wurden Sicherheitsrisiken festgestellt, die zum Handeln zwangen. Es mussten umfangreiche Verstärkungsmaßnahmen realisiert werden. Die nicht eingeplant waren. Ebenso wenig wie die wegen starker Schädigung komplette Erneuerung der Baluster. Auch unter Berücksichtigung der gestiegenen Baupreise nach dem Juni-Hochwasser 2013 würden 500.000 bis 700.000 Euro zusätzlich benötigt. Geld, das die Stadt nicht hat.

Kulturausschuss nahm Verzögerung mit Sorge auf

Im Rathaus wird nun auf die Fortschreibung des Unesco-Investitionsprogrammes gehofft. Der Ankündigung vertrauend, bereitet die Verwaltung einen Fördermittelantrag zur Fortsetzung der Sanierung am Schloss Georgium und der Einrichtung einer neuen Dauerausstellung vor. Dabei wird eine Komplettsanierung des Schlosses einschließlich der Fenster und Außenfassade angestrebt. Was nochmals 6,4 Millionen Euro kosten wird.

Der Kulturausschuss nahm die Verzögerung mit Sorge auf. Denn die Wiedereröffnung der Gemäldegalerie war eng verknüpft mit der Beteiligung am Cranach-Jahr 2015. Der Cranach-Schatz der Anhaltischen Gemäldegalerie sollte zu diesem Anlass öffentlichkeitswirksam präsentiert werden. All dies scheint nun gefährdet. Auf Nachfrage der Ausschussmitglieder erklärte Steffen Kuras, eventuell zwei Etagen in der Gemäldegalerie für das Cranach-Projekt ausstellungsfertig haben zu wollen. Ob dies aber gelingt, könne noch nicht gesagt werden. Ebenso musste der Amtsleiter den von Hans-Georg Otto nachgefragten Zeitplan für die Erlangung der Nutzungsfähigkeit schuldig bleiben.

Alles sei ja davon abhängig, wann das Unesco-Programm fortgeschrieben werde. Da es bisher seitens der Großen Koalition diesbezüglich noch keinerlei Aussage gibt, muss man hier wohl mit der zweiten Jahreshälfte rechnen. „Es kann also Mitte 2015 werden, bis es weitergeht“, machte Otto deutlich.

Bauausschuss berät

Dann ist das Cranach-Jahr fast vorbei. Die Ausschussmitglieder mahnten in diesem Zusammenhang an, unbedingt eine Möglichkeit zu suchen, wie sich die Stadt trotzdem am Cranach-Projekt beteiligen könne. Anlässlich des 500. Geburtstages von Lucas Cranach den Jüngeren findet vom 26. Juni bis 1. November 2015 eine Landes-ausstellung in Wittenberg statt, neben Wörlitz soll auch Dessau ein Korrespondenzstandort sein.

Nach einem Baustellenrundgang beschäftigt sich kommenden Mittwoch, 26. Februar, auch der Bauausschuss mit der Sanierungsmaßnahme und den Auswirkungen. Der Kulturausschuss hat der von der Verwaltung vorgeschlagenen Arbeitsrichtung zugestimmt.

Die ungewöhnliche Blickachse endet auf der Hinterseite des Schlosses Georgium.
Die ungewöhnliche Blickachse endet auf der Hinterseite des Schlosses Georgium.
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Apollino wartet auf Besucher.
Apollino wartet auf Besucher.
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