Schach Schach: Abschied ohne Punkt

Dessau/MZ - Das Abenteuer Oberliga ist für die Schachspieler des SK Dessau 93 ohne ein Erfolgserlebnis zu Ende gegangen: In der abschließenden Doppelrunde kassierte der in Bestbesetzung angetretene SK zwar die Niederlagen zehn und elf, konnte sich aber mit erhobenem Haupt aus der Liga verabschieden.
Dresden dominiert erste Bretter
Im ersten Duell war der SK am Sonnabend auf Grün Weiß Dresden getroffen. Besonders an den ersten Brettern waren die Elbflorenzer zu stark, als dass dem SK hier ein Überraschungscoup gelingen konnte. Die Dessauer kassierten hier vier Niederlagen. Dahinter aber lief es besser: Am fünften Brett konnte Peter Schneider mit Weiß eine sehr schön angelegte Gewinnpartie abliefern. Axel Weder, Thomas Selle und Iziaslav Leibovitch erkämpften sich an den Brettern sechs, sieben und acht jeweils ein Remis, so dass in der Endabrechnung eine klare 2,5:5,5-Niederlage stand.
Im vorerst letzten Oberliga-Spiel traf der SK am Sonntag auf TuS Coswig, das am Abend zuvor durch einen 5,5:2,5-Sieg gegen den VfB Schach Leipzig einen wichtigen Schritt in Richtung Klassenerhalt gemacht hatte. Die Ausgangslage war klar: Die Leipziger mussten Grün-Weiß Dresden besiegen und gleichzeitig hoffen, dass Dessau eine Überraschung gegen Coswig schaffen würde. Doch beides trat nicht ein. Am Ende verloren die Leipziger klar mit 2 : 6 und müssen mit dem SK Dessau 93 absteigen, der gegen Coswig stark kämpfte, sich am Ende aber mit 3,5:4,5 geschlagen geben musste.
Volodymyr Ozeran und Sven Schäfer brachten in diesem Spiel an den ersten beiden Brettern starke Leistungen. Immerhin konnten sie ihren deutlich höher eingestuften Gegnern jeweils einen halben Punkt abnehmen. Auch Rainer Erler am dritten Brett erspielte sich ein Remis. Peter Schneider hatte mit Schwarz tüchtig zu kämpfen, machte das allerdings bravourös und wurde dafür mit einem vollen Punkt belohnt. Auch Iziaslav Leibovitch konnte am achten Brett gewinnen. Mehr gelang aber nicht.
„Wir müssen feststellen, dass der SK Dessau 93 insgesamt nominell zu schwach war“, bilanzierte SK-Präsident Manfred Riechert die Oberliga-Saison. „Wenn die Mannschaft alle Spiele in Stammaufstellung hätte bestreiten können, wäre aber vielleicht trotzdem mehr möglich gewesen.“ Es hätten eindeutig gleichstarke Ersatzspieler gefehlt. Nichtsdestotrotz: „Der Mannschaft hat es trotz der vielen Niederlagen Spaß gemacht, mal in der Oberliga zu spielen.“ Dass dies die Mannschaft war, die den Aufstieg erkämpft hatte, daran erinnerte Riechert noch einmal.
Aufrüstung nicht mitgemacht
„Wir haben nicht versucht, wie es allgemein üblich ist, die Mannschaft mit Meistern und Großmeistern aufzurüsten.“ Riecherts Hoffnung ist, dass sich irgendwann mal eine starke Dessauer Mannschaft entwickelt, die in höheren Gefilden überleben kann. „Schön wäre es, wenn es keine zusammengekaufte Mannschaft wäre.“ Das setze aber Nachwuchsförderung voraus.