1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Dessau-Roßlau
  6. >
  7. Rudern: Rudern: Anhalt-Vierer ohne Medaille

Rudern Rudern: Anhalt-Vierer ohne Medaille

29.06.2010, 18:04

WERDER/MZ/AZE. - Die Dessauer Ruderer Carsten Albert, Carsten Schindler und Klaus Janke starteten am vergangenen Wochenende bei den Deutschen Meisterschaften des Altersbereiches Ü 27 in Werder auf der Havel. Alle drei wollten nicht ohne Medaillen nach Hause zurück kehren.

Albert musste als erster zu Wasser. Im Einerrennen der Altersklasse ab 27 Jahre lagen zunächst zwei Boote nach dem Start in Führung. Der Dessauer hatte einige Mühe, sich von Oliver Köppe aus Neuruppin zu lösen. Doch mit einem furiosen Zwischenspurt bei Streckenhalbzeit brachte Albert sein Boot mit einer Länge deutlich in Führung. Diese konnte der Muldestädter bis ins Ziel verwalten und so seinen Vorjahreserfolg wiederholen. Im Doppelzweier pokerte Albert mit seinem Partner Siegfried Mehl aus Aken etwas. Sie wollten als Dritte den Finaleinzug schaffen. Nach dem Start im Vorderfeld liegend, konnten sich beide nach 500 Metern etwas schonen, der dritte Platz war gesichert. Im Finalrennen mit vier Booten bekam die Crew zunächst einen Fehlstart angerechnet. Beim zweiten Versuch ließen Albert und Mehl es ruhiger angehen und fuhren dem Feld erst einmal hinterher. Doch schon nach 200 Metern waren sie in der führenden Position und konnten das Rennen kontrollieren. Mit großem Vorsprung sicherten sich Carsten Albert und Siegfried Mehl die Meisterschaft.

Der Dessauer Klaus Janke ruderte drei Mal im Doppelvierer ohne Steuermann. Die erste Entscheidung war das Rennen ab 56 Jahre. Hier saß Janke mit Uwe Beetz (Dresden), Detlef Carell und Hans-Georg Hirche (beide Halle) im Boot. Nach einem verpatzten Start lag das Sachsen / Sachsen-Anhalt-Boot zunächst zurück. Bis zur 500 Metermarke schafften sie den Anschluss an die führenden Boote. Im weiteren Verlauf lösten sie sich gemeinsam mit der Besatzung aus Lauf / Meppen vom Feld. Kopf-an-Kopf liegend passierten beide Besatzungen das Ziel. Erst die Auswertung des Zielfotos zeigte einen hauchdünnen Vorsprung für das Team Lauf / Meppen vor der mitteldeutschen Kombination.

Für sein zweites Doppelvierer-Rennen kletterte Janke gemeinsam mit seinem ehemaligen Dessauer Vereinskameraden Norbert Kunze, Andreas Smieszny und Helmut Schulz (alle Hürth) ins Boot der Altersklasse F (Durchschnittsalter mindestens 61 Jahre). Gleich nach dem Start ging das Boot Dessau / Hürth überraschend in Front. Auch bei 500 Meter lag die Kombination noch vorn. Doch mit dem Endspurt mussten Janke, Kunze, Smieszny und Schulz dem hohen Anfangstempo Tribut zollen und das favorisierte Boot aus Meppen ziehen lassen. Die Angriffe der stark aufkommenden Renngemeinschaft Berlin / Krefeld / Celle / Kiel konnten noch abgewehrt und sich damit knapp Rang zwei gesichert werden.

Den Höhepunkt der Meisterschaft bildete das abschließende Rennen der Doppelvierer ohne Steuermann mit dem in diesem Jahr noch ungeschlagenen Anhalt-Vierer. Diese setzte sich aus Carsten Albert, Klaus Janke sowie Siegfried Mehl und Thomas Leiser aus Aken zusammen. Janke und Mehl hatten extra auf Einerstarts verzichtet, um fit für den Vierer zu sein. Nach der Genesung von Janke war anschließend Mehl noch gesundheitlich angeschlagen. "Das Fieber war zwar seit Mitte der Woche weg, aber die Belastung bei den Temperaturen waren dann doch etwas zu groß", so der Akener anschließend. Das Rennen war die erwartet schwere Aufgabe. Vom Start weg fuhren vier Boote gleichauf. Auf den letzten Metern gab es keine entscheidenden Veränderungen. Hinter Volker Schmidt, Peter Knauthe, Ulf Beck und Enrico Goldstein von der Kombination Fürstenwalde / Frankfurt-Oder / Kiel / Brandenburg überquerten drei Boote gleichzeitig die Ziellinie.

Der Anhalt-Vierer hatte diesmal das Glück nicht auf seiner Seite und kam nach Zielfotoauswertung auf den vierten Rang. "Das Rennen habe ich versiebt, ich musste zwei Mal den Druck rausnehmen", sagte Mehl hinterher. "Aufgrund der gesundheitlichen Vorgeschichte von mir und Siegfried, können wir mit dem Rennverlauf zufrieden sein", so der Dessauer Schlagmann Janke, "auch wenn das harte Training der letzten Wochen nicht belohnt wurde. Aber in acht Wochen, bei der Euro-Master-Regatta in München, haben wir eine weitere Möglichkeit, einen erfolgreichen Jahresabschluss zu schaffen", bleibt Janke weiter optimistisch.