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Eduard Prinz von Anhalt Prinz aus Sachsen-Anhalt will wertvolle Kunst aus der Ukraine und Russland zurückholen

Trotz des Krieges hält Eduard Prinz von Anhalt daran fest, die Kunstsammlung des Herrscherhauses aus der Ukraine und Russland zurück nach Deutschland zu überführen. Ist das realistisch? Warum der 83-Jährige hartnäckig bleibt und wie Experten die Chancen einschätzen.

Von Alexander Schierholz 27.09.2025, 06:00
.„Wir bleiben dran“: Eduard Prinz von Anhalt will die Kunstsammlung seiner Familie zurück nach Deutschland holen.
.„Wir bleiben dran“: Eduard Prinz von Anhalt will die Kunstsammlung seiner Familie zurück nach Deutschland holen. (Foto: Andreas Stedtler)

Dessau-Roßlau/MZ - Als sowjetische Truppen Anfang Juli 1945 in Dessau einmarschieren und die Amerikaner ablösen, interessieren sie sich auch für einen Luftschutzkeller unter dem Stadtschloss. Joachim Ernst von Anhalt, der nominell letzte Herzog von Anhalt, hat dort eine Sammelstelle für seine Kunstsammlung anlegen lassen. Rotarmisten bergen die unter den Trümmern des bei Angriffen weitgehend zerstörten Stadtschlosses begrabenen Bestände, ein ukrainisches Kunstbataillon transportiert sie 1946 in die Sowjetunion ab – Gemälde, Silber, mittelalterliche Waffen, Münzen. Ein Güterzug voll. 80 Jahre später hält Eduard Prinz von Anhalt, Joachim Ernsts Sohn, daran fest, die Sammlung soweit wie möglich zurück nach Deutschland zu holen – dem russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine zum Trotz.