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Motorboot Motorboot: René Behncke ist jetzt der erfolgreichste Deutsche

Von FRANK HARNACK 30.05.2011, 17:27

MYSLIBORZ/DESSAU/MZ. - Einen Platz im Olymp der Motorbootrennfahrer hat er sicher. Spätestens seit Sonntag. René Behncke, der 33-jährige Pilot aus Dessau, hat sich im polnischer Mysliborz zum neuen Weltmeister der Klasse 0-350 gekrönt. Nach seinem Triumph in der Klasse O-175 in der Woche zuvor in Dessau fuhr er damit bereits seinen zweiten WM-Titel in diesem Jahr ein. Es ist der fünfte insgesamt in seiner Karriere.

Damit schließt er zum bisher erfolgreichsten Deutschen Motorbootpiloten Michael Werner auf, der ebenfalls auf fünf Titel in verschiedenen Klassen kommt. "Natürlich sind wir unheimlich stolz darauf, auch wenn es fast schon ein wenig unheimlich ist, wie schnell René Behncke unterwegs ist", sagte sein Team-Manager Björn Emmerich nach dem erneuten Triumph seines Schützlings. Dessen Saison verläuft bisher ganz nach Plan. Weltmeister bei den 175er und 350ern ist er schon, nun soll auch der Titel bei den 250ern her. Diese Klasse dominiert Behncke seit 2009, dort wurde er schon zwei Mal Weltmeister, da konnte ihn im vergangenen Jahr niemand schlagen. "Einfach ist kein WM-Titel zu erringen, aber bei den 250ern haben wir bei allen Rennklassen die wohl größte Chance, Weltmeister zu werden", ist sich Emmerich sicher.

In Mysliborz lieferte sich Behncke einen packenden Zweikampf mit dem Italiener Alessandro Cremona. Der Dessauer profitierte in den ersten beiden der insgesamt vier Läufe von seinem Blitzstart und kontrollierte den Konkurrenten von der Spitze aus. Im dritten Lauf musste Behncke bei einem Überrundungsmanöver an einer Boje den langen Weg über außen wählen, Cremona erkannte seine Chance, stach innen durch und machte mit dem Laufsieg die WM noch einmal spannend.

Im vierten und letzten Durchgang ließ Behncke aber nichts anbrennen. Wieder gewann er dank des besseren Propellers den Start gegen den Italiener, fuhr an die Spitze und ließ sich auch von einem zwischenzeitlichen Rennabbruch nicht aus der Ruhe bringen. Der Tscheche David Loukotka hatte sich überschlagen, was einen Neustart notwendig machte. Wie gewohnt, schoss Behncke auf und davon, hinter ihm bekam Cremona technische Probleme. Das nutzte mit Dirk Kott der zweite Dessauer im Feld, der als Zweiter hinter Behncke für einen deutschen Doppelsieg im vierten Lauf sorgte und dadurch in der WM-Wertung noch auf Rang drei einkam.

"Es war ein hartes Stück Arbeit", schnaufte Kott, der am Freitag zuvor 35 Jahre geworden war. Sein Rennwochenende stand zunächst unter keinem guten Stern, noch vor dem Zeittraining verabschiedete sich das Getriebe. Im zweiten Lauf kollidierte er mit Maksimilia Cremona, dem Bruder des späteren Vize-Weltmeisters. Trotzdem kämpfte sich Kott auf das WM-Treppchen, elf Jahre, nachdem er in Dessau Vize-Weltmeister geworden war. Der dritte Dessauer im Starterfeld, Dominik Knape, belegte in der Endabrechnung den siebenten Rang.