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Mordfall Yangjie Li Mordfall Yangjie Li in Dessau-Roßlau: 90-seitige Urteilsbegründung liegt Prozessbeteiligten jetzt vor

14.11.2017, 16:00
Im Saal 118 des Dessauer Landgerichts wird der Mordfall der chinesischen Studentin Yangjie Li verhandelt.
Im Saal 118 des Dessauer Landgerichts wird der Mordfall der chinesischen Studentin Yangjie Li verhandelt. Montage/Lutz Sebastian/Archiv

Dessau - Jetzt klärt sich, ob der Yangjie-Li-Prozess neu aufgerollt werden muss. „Das ganze Urteil liegt inzwischen schriftlich vor“, bestätigte der Sprecher des Landgerichtes in Dessau-Roßlau, Frank Straube, der MZ am Dienstag auf Anfrage. Nach MZ-Informationen umfasst die Begründung des Strafmaßes 90 Seiten.

Damit beginnt 102 Tage nach dem Richterspruch das juristische Nachspiel in einem der spektakulärsten Sex-Mord-Gerichtsverfahren seit 1990.

Im Mai 2016 starb Yangjie Li in der Dessauer City, nachdem sie in eine Wohnung gelockt, dort vielfach sexuell missbraucht und dabei auf das Schwerste verletzt worden war.

Anwälte haben ab jetzt vier Wochen Zeit, um Revisionen zu begründen

Noch vor Weihnachten dürfte sich abzeichnen, was der nächste Schritt im Verfahren um den Tod der chinesischen Studentin Yangjie Li ist. Ab Zustellung des schriftlichen Urteils bleiben den Prozessbeteiligten exakt vier Wochen.

In dieser Zeit müssen sie ihre vor mehr als drei Monaten angekündigte Revision begründen. Sowohl die Staatsanwaltschaft und die Nebenklage, die die Angehörigen von Yangjie Li vertritt, als auch die Verteidigung  wollen diese gesetzlich eingeräumte Chance auf Überprüfung durch den Bundesgerichtshof nutzen.

Während die Anklage sich wohl eine härtere Strafe für die Mittäterin Xenia I. vorstellen kann, geht es der Verteidigung offenbar um Zweifel am Mordvorsatz des Haupttäters Sebastian F. (mz)