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Mord an 23-Jähriger Mord an 23-Jähriger Stewardess aus Dessau: Verteidigung fordert neun Jahre Gefängnis im Stalking-Prozess in Hannover

08.02.2021, 11:59
Der Angeklagte Patrick S. soll eine 23-Jährige gestalkt und getötet haben.
Der Angeklagte Patrick S. soll eine 23-Jährige gestalkt und getötet haben. Max Hunger

Hannover/Dessau - Nach dem gewaltsamen Tod einer 23-Jährigen in Hannover hat die Verteidigung neun Jahre Gefängnis wegen Totschlags für den Angeklagten aus Dessau gefordert.

Den Tod der jungen Frau habe der 35-Jährige nicht geplant, auch habe er „keine Sekunde über die Tat hinaus geplant“, sagte Verteidiger Daniel Brunkhorst am Montag am Landgericht Hannover. Außerdem habe der Mann die Tat gestanden und sei noch nie verurteilt worden.

Die Anklagebehörde hatte zuvor lebenslange Haft für den Angeklagten gefordert. Die besondere Schwere der Schuld solle festgestellt werden, sagte Staatsanwältin Wiebke Gratz. (Az. 39 Ks 7/20)

Die beiden Deutschen hatten sich im Juli 2017 kennengelernt - das Opfer wollte aber keine Beziehung

Am 18. Februar wird voraussichtlich das Urteil verkündet. Die Anklage wirft dem Mann heimtückischen Mord aus niedrigen Beweggründen vor. Der 35-Jährige soll im Januar 2020 in die Wohnung der 23-Jährigen eingedrungen sein und sie mit einem Klappmesser erstochen haben. Außerdem soll er ihr ins Gesicht geschlagen und sie mit einem Elektroschocker und Pfefferspray gequält haben.

Die beiden Deutschen hatten sich im Juli 2017 kennengelernt - das Opfer wollte aber keine Beziehung. Der 35-Jährige fühlte sich zurückgewiesen. Ab Dezember 2017 kam es zu Stalking-Angriffen, der Mann soll begonnen haben, die 23-Jährige in sozialen Netzwerken, aber auch telefonisch und persönlich zu belästigen und ihr nachzustellen. Eine Tag nach dem Verbrechen stellte sich der Mann in Dessau in Sachsen-Anhalt der Polizei. (dpa)