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Leipzig Leipzig: "Wilder Heinz" ist zurück in Dessau

Von STEFFEN BRACHERT 25.11.2015, 18:53
Willkommen in der Heimat, Heinz! Andreas Behrend brachte den Ziegenbock von Leipzig nach Dessau.
Willkommen in der Heimat, Heinz! Andreas Behrend brachte den Ziegenbock von Leipzig nach Dessau. Sebastian Lizenz

Leipzig/Dessau - Es gab Kaffee, Kakao und Kuchen. Doch die Stimmung im kleinen Leipziger Café „Zum wilden Heinz“ war am Sonntag gedrückt. Weil es galt, Abschied zu nehmen vom „wilden Heinz“, einem Ziegenbock, der vor zwei Jahren aus Dessau in die Messestadt gekommen war - und schnell zum Maskottchen und Namensgeber des kleines Cafés in der Leipziger Hähnelstraße wurde. Vor allem bei den Kindern in der Straße war Heinz beliebt.

„Der Heinz hat sich bisher in Leipzig sehr wohlgefühlt. Er hat sich zu einem wirklich properen Ziegenbock entwickelt“, sagte Café-Betreiber Stephan von Soden der „Leipziger Volkszeitung“, die am Montag vom „Ende einer Ziegen-Ära im Leipziger Westen“ berichtete.

Denn „Heinz“ wurde seinem Namen zuletzt immer mehr gerecht - und wilder. In zunehmendem Maße habe das Tier versucht, seinem (menschlichen) Leitbock den Rang abzulaufen. „Wir haben oft gerangelt. Er hat versucht, meine Position in Frage zu stellen. Dann musste ich ihn an den Hörnern packen und zeigen, wer der Stärkere ist“, erzählt sein Besitzer den Leipziger Kollegen.

In der Dessauer Herde kann Heinz das nun unter seines Gleichen klären. Die Dessauer Ziegenherde steht unterhalb der Wallwitzburg. Martin Förster, ein unermüdlicher Kämpfer für die kleine Burg im Georgengarten, hat die Ziegen vor ein paar Jahren angeschafft, damit diese die Wiese drumherum „pflegen“. Man habe immer mal Tiere ausgeliehen, erinnert Förster. 2013 wurden die Tiere als tierische Rasenmäher von der DWG „gemietet“ und in der Törtener Straße eingesetzt. Es war das selbe Jahr, als Heinz nach Leipzig ging und dort zur Attraktion des Freisitzes des Cafés wurde. Bis jetzt. „Vor ein paar Wochen kam die Anfrage, ob wir Heinz zurücknehmen“, sagte Förster. Man einigte sich über die Kosten. Mittwoch-Nachmittag traf der Transport aus Leipzig an der Wallwitzburg ein.

15 Ziegen haben dort Quartier. Wie sich „Heinz“ einfügt? Förster schmunzelt: „Entweder er wird der Chef oder er wird sich hinten anstellen. Die werden das schon klären.“ Möglicherweise wird der „wilde Heinz“ ja dann ganz brav. (mz)

Jan Greifel (li.) und Stephen von Soden verabschieden Heinz.
Jan Greifel (li.) und Stephen von Soden verabschieden Heinz.
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