Kopfsprung vom Fußweg in die Elbe?
Brambach/MZ. - Wenn man jetzt Gast wäre in einer der Ferienwohnungen in den Brambacher Elbterrassen - ja, dann bräuchte man aus der Wohnungstür heraus nur noch einen kräftigen Anlauf zu nehmen. Könnte dann vom Fußweg aus einen Kopfsprung direkt in die Elbe machen. "Und es geht auch gleich tief rein", schmunzelt Horst-Dieter Hantschel.
Dem Wirt des Brambacher Ausflugslokals ist allerdings nur bedingt nach Scherzen zumute. Denn: So hoch wie die Elbe jetzt steht, fehlt nicht viel, und sie schwappt rein in die Feriendomizile unter der Gästeterrasse. Und das hat er schon einmal durch: 2002.
Dass es diesmal nicht wieder so schlimm wird, ist Hantschel fast sicher. Zwar ist das Wasser bis gestern Mittag immer nur langsam weiter gestiegen - aber eben stetig. Die Prognosen sagen zwar kein so großes Hochwasser voraus wie 2002, dennoch - gestern Mittag waren bereits die 5,70 Meter Pegelstand bei Dessau erreicht, die erst für heute erwartet worden sind. Also: Auf Nummer Sicher gehen.
Das heißt für Horst-Dieter Hantschel und seine Mitarbeiter, die großen Holztafeln an den Ferienwohnungstüren anzubringen. Sind die samt den Dichtungen dort angebracht, wo sie hingehören im Ernstfall, dann kann eigentlich nicht mehr viel passieren. Denn dass die Elbe soweit klettert, dass sie über die Sohlbänke der Fester schwappt, ist derzeit nicht anzunehmen.
Aber eines vermag das aktuelle Hochwasser sehr wohl: Verhindern, dass der Wirt seine Gäste vom Dessauer Ufer mit seinem Fährboot überholt. Denn das gegenüberliegende Ufer liegt soweit unter Wasser, dass kein Wanderer jetzt mehr übergesetzt werden kann. Damit dürfte es auch zu Ostern nicht möglich sein, die Elbe bei Brambach zu überqueren, um sich auf den dortigen Elbterrassen mit Kaffee und Kuchen oder anderem zu stärken.
"Eigentlich wollten wir ja zu Ostern fahren", bedauert dies der Wirt. Und er versichert: "Sobald es möglich ist, werden wir wieder alle, die das möchten, übersetzen."