Im Reich der Zelte und Caravans
Aken/MZ. - Der 15. Mai, das ist sein Tag. Denn dann geht's für Peter Gläsel und sein Team in die neue Saison, dann beginnt am Akazienteich die Hoch-Zeit der Camper. Für die MZ ein Grund bei Peter Gläsel vorbeizuschauen. Grund Nummer zwei? Gläsel war im vergangenen Jahr in die Kritik geraten.
Der Zustand der Wasch- und Toilettenanlagen wurde zum Stein des Anstoßes. Das Gesundheitsamt des Landkreises Köthen erwartete vom Köthener - damals noch Pächter des Areals - detaillierte Vorstellungen, wie es künftig weitergehen soll. Mittlerweile ist Gläsel Eigentümer des Geländes. Denn den Wechsel aus dem städtischen Besitz der Stadt Aken beschlossen die Volksvertreter der Elbestadt im September vergangenen Jahres (die MZ berichtete).
Und nun geht es vorwärts im Reich der Zelte und Caravans. In den Wintermonaten hatte sich Gläsel nicht zur Ruhe gesetzt, sondern zugepackt. Baute ein altes Gebäude um. Hier können nun die Camper ihre Wäsche waschen, zwei Maschinen stehen bereit. Sogar einen Babywickeltisch hat Gläsel eingebaut. Denn auch Familien mit Kleinkindern entscheiden sich immer öfter für die preiswerte Urlaubsvariante. Und noch vor ein paar Monaten musste er diesen Gästen sagen: "Einen Babywickeltisch, den haben wir hier nicht." Nun ist das anders und Gläsel froh darüber, den Wunsch der jungen Campingfreunde erfüllen zu können.
Auch für das oft leidige Umzieh-Gebaren in die Badekluft hat er sich nun etwas einfallen lassen und eine Umkleidekabine in Ufer-Nähe des Akazienteiches errichtet. "Es geht doch vorwärts", meint Gläsel kurz vor Saisonstart. Er kündigte weiterhin noch an, in naher Zukunft zwei Ferienwohnungen anzubieten. Und wie sieht es nun mit den sanitären Einrichtungen aus? Dem Stein des Anstoßes im vergangenen Jahr.
Gabriele Riehle und Silvia Zacholl vom Gesundheitsamt des Landkreises Köthen zeigten sich dieses Mal bei ihrem Vor-Ort-Besuch zufrieden. Neben der routinemäßigen Entnahme von Trinkwasserproben - diese werden u.a. zur Keimuntersuchung an das Landesamt für Verbraucherschutz Magdeburg geschickt - galt ihr Augenmerk erneut dem Zustand der sanitären Einrichtungen. Deren Tage sind jedoch gezählt, darauf weist Gläsel hin. Denn es steht ein Innenausbau bevor. Toiletten- und Waschanlagen sollen erneuert werden.
Das Gebäude, unter dessen Dach die Umbauarbeiten erfolgen, sei bereits entkernt worden. Worauf der Campingplatzbesitzer noch wartet, ist die amtliche Genehmigung vom Landkreis Köthen.
Inge Taubert vom Bauordnungsamt des Kreises zeigt sich optimistisch. Wenn die statische Prüfung (Mitte bis Ende Mai) erfolgt ist, dann stehe der Zustimmung des Bauantrages nichts im Wege, schätzt Frau Taubert ein. "Sobald alles durch ist, geht's mit den Arbeiten los", verspricht Gläsel im MZ-Gespräch.