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Hilfe nach der Flut Hilfe nach der Flut: Bundeswehr: «Wir bleiben drin»

25.08.2002, 21:00

Roßlau/MZ/sib. - "Das Schöpfwerk am Kapengraben hat derzeit 30 Zentimeter Reserve. Der Zulauf aus dem Deichbruch Seegrehna lag um 12 Uhr noch über der Abflussmenge. Eine zweite Deichsprengung soll 18 Uhr erfolgen." Oberstleutnant Christian Petersen erstattet Lagebericht. Er rapportiert vor Oberst Wolfram Althoff, dem Kommandeur des Verteidigungsbezirkes 81 Halle-Dessau der Bundeswehr.

Die Lagebesprechung der Militärs findet statt im Krisenstab des Landkreises Anhalt-Zerbst in der ehemaligen Garnison in der Roßlauer Finanzrat-Albert-Straße. Und sie findet statt zu einem Zeitpunkt, an dem die Situation an den Hochwasserschwerpunkten in Wittenberg und Anhalt auf Messers Schneide zu stehen scheint. Die Landräte aus Anhalt-Zerbst und Wittenberg ringen um die zweite Flutung. Eine Meldung geistert durch den Stab, dass die Pioniere die Sprengmeister bei Seegrehna mit Schlauchbooten unterstützen wollten. "Immer gemach mit den jungen Pferden. Erstmal abprüfen, wer hier wen wann angefordert hat", schickt Althoff den "reitenden Booten" des Landkreises zurück in die Lobby. Rückt die Brille zurecht und gibt vor dem Kartenwerk dann die kurze Lageeinschätzung: Die Deiche haben gehalten. Der Pegel sinkt. Die Lage ist angespannt, aber stabil. Die Bundeswehr hatte 5 000 Soldaten in den Hochwassereinsatz geschickt und wird sie für "Folgeoperationen" weiter bereit halten: "Wir bleiben drin."

Dann meldet die Einsatzleitung Wörlitz Bedarf an neuen Luftaufnahmen - eine Sache für die Tornados. Althoff nimmt die vergleichsweise "gemächlichere Version" und hebt flugs darauf ab zur Deichschau mit dem Hubschrauber und Landrat Hövelmann als "Sozius".