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Größter Laser der Welt Größter Laser der Welt: Passau-Ingenieure haben in Dessau ihr kleinstes Büro

Von Annette Gens 21.05.2017, 07:00
In Hamburg wird der größte Röntgenlaser der Welt gebaut. Beteiligt an dem Riesenprojekt sind Planer und Techniker der pi-Passau Ingenieure.
In Hamburg wird der größte Röntgenlaser der Welt gebaut. Beteiligt an dem Riesenprojekt sind Planer und Techniker der pi-Passau Ingenieure. Passau-Ingenieure

Dessau - Der größte Röntgenlaser der Welt hat den letzten großen Meilenstein vor der offiziellen Inbetriebnahme im September erreicht: Die 3,4 Kilometer lange Anlage, die sich zum größten Teil in unterirdischen Tunneln erstreckt, hat das erste Röntgenlaserlicht erzeugt.

Das Röntgenlicht hatte eine Wellenlänge von 0,8 Nanometern, das ist etwa 500 mal kürzer als bei sichtbarem Licht. Der Laser erzeugte beim First Lasing einen Puls pro Sekunde, später werden es einmal 27.000 pro Sekunde sein.

Größter Laser der Welt wird in Hamburg gebaut

Der größte Laser der Welt wird derzeit in 34 Meter Tiefe in Hamburg gebaut. Was das mit Dessau zu tun hat? An dem Projekt sind die pi Passau-Ingenieure beteiligt. Dessen Geschäftsführer Sven Stoye leitet die Büros in Dessau und Berlin der Gruppe pi-Passau-Ingenieure.

Das Dessauer Büro liegt versteckt mitten in einer idyllischen Anwohnerstraße im Stadtteil Ziebigk/Siedlung. Das Einfamilienhaus lässt auf den ersten Blick kein Unternehmen vermuten.

Geschäftsführer kommt aus Dessau

Und doch ist es einer der Bürostandorte der Passau-Ingenieure, die früher einmal vom Dessauer Kabelweg aus agierten. Länger ist das schon her. 2007 zog Geschäftsführer Sven Stoye, ein Dessauer, mit den Ingenieuren nach Berlin.

Inzwischen arbeitet die Firma in eigener Immobilie im Stadtteil Spandau. In Dessau werden vornehmlich kaufmännische Aktivitäten der gesamten pi-Gruppe verwaltet und mit einem kleinen Planungsteam werden örtliche Planungsleistungen gewährleistet, erklärt Stoye und betont. „Unsere Steuern zahlen wir je zur Hälfte in Dessau und in Berlin.“

Umzug nach Berlin

Der Umzug in die Hauptstadt habe sich mit zunehmender Größe der Aufträge erforderlich gemacht, schaut Stoye auf die letzten zehn Jahre zurück und weiß, dass man dort mehr im Gespräch ist.

Das Auftragsvolumen war gewachsen. Stetig wuchs auch die Zahl der Mitarbeiter. Die pi-Gruppe beschäftigt inzwischen national und international 60 Ingenieure, Techniker, Kaufleute und Technische Zeichner. Die GmbH kann mittlerweile auf fünf Standorte in Deutschland verweisen.

Deutschlandweit Büros

Die Planer arbeiten in Berlin, in Düsseldorf, Würzburg oder Braunschweig. In Hamburg befindet sich ein Büro im Aufbau, sagt Geschäftsführer Sven Stoye.

Passau-Ingenieure ist ein Unternehmen beratender Ingenieure für die technische Ausrüstung und Energietechnik. Jeder der fünf Standorte habe sich spezialisiert. Als freie und unabhängige Ingenieure bieten sie technische Gesamtplanung in der Gebäudetechnik an.

Firmen-Gründer war ein Fan des Bauhaus

Die Geschichte des Unternehmens begann in Düsseldorf vor weitaus mehr als 25 Jahren und wurde nach der politischen Wende in Dessau fortgeschrieben. Der Ingenieur Robert Passau war laut Stoye ein Fan des Bauhauses.

In Dessau suchte er Anfang der 1990er Jahre Kontakt, um ein weiteres Büro aufzubauen. Passau fand in Gerhard Stoye, früher Fachabteilungsleiter bei Betonprojekt, einen Partner.

Stoye junior übernahm viele Jahre später vom Vater die Geschäfte. In den 25 Jahren wurden über 2000 Groß- und Kleinprojekte begleitet.

Handschrift an vielen Gebäuden hinterlassen

Das Unternehmen half in der Republik Technologiezentren, Schulen, Hochschul- und Laborgebäude zu planen, aber auch Wohn- und Verwaltungsgebäude oder Geschäftshäuser, Sportstätten, Kindereinrichtungen. Die Ingenieure und Planer suchten auch Lösungen für denkmalgeschützte Bausubstanz.

In der Region haben die Passau-Ingenieure an vielen Standorten ihre Handschrift hinterlassen. So bei der IDT Biologika am Standort Tornau, am Dessauer Bürger-, Bildungs- und Freizeitzentrum in der Erdmannsdorffstraße oder an den Meisterhäusern.

Projekt am ehemaligen Tempelhofer Flughafen

In Berlin wurden unter anderem die Büros der Bundestagsabgeordneten auf den Weg gebracht. Aktuell sind die Ingenieure an der Umgestaltung von Europas größtem Baudenkmal beteiligt.

Das befindet sich mit dem ehemaligen Tempelhofer Flughafen in Berlin. In den kommenden Jahren entwickelt sich dort ein neues Stadtquartier. Und dann ist da noch das Projekt in Hamburg.

„Wir hätten auch gerne am künftigen Bauhaus-Museum mitgeplant“, bedauert Sven Stoye die Absage aus Dessau. (mz)