Tat vom Januar 2019 Generalbundesanwalt erhebt Anklage - Brutaler Überfall auf Rechte in Roßlau kommt in Dresden vor Gericht
In Dresden steht ein Prozess gegen sieben Männer und Frauen an, die Mitglieder und einen Unterstützer einer linksextremistischen kriminellen Vereinigung sein soll. Eine der vorgeworfenen Taten fand im Januar 2019 am Bahnhof Roßlau statt.

Karlsruhe/Dessau/MZ. - Die Bundesanwaltschaft hat vor dem Staatsschutzsenat des Oberlandesgerichts Dresden Anklage gegen sechs mutmaßliche Mitglieder und einen Unterstützer einer linksextremistischen kriminellen Vereinigung erhoben. Das teilte die Karlsruher Behörde am Mittwoch mit.
Die Angeklagten sollen an mehreren gewaltsamen Übergriffen beteiligt gewesen sein, die sich gegen Personen richteten, die sie der rechten Szene zuordneten. Darüber hinaus geht es um Vorwürfe wie versuchter Mord, Urkundenfälschung, schwerer Diebstahl und Sachbeschädigung.
Die laute Anklagte „Kriminelle Vereinigung“ soll Ende 2017, Anfang 2018 gegründet worden sein
Die Vereinigung, der die Angeklagten angehören sollen, wurde spätestens Ende 2017/Anfang 2018 in und um Leipzig gegründet. Die Aktionen wurden in der Regel intensiv vorbereitet. Sie schlossen etwa im Vorfeld die Ausspähung der Lebensgewohnheiten der ausgewählten Tatopfer ein.
Die Mitglieder teilten den Ermittlern zufolge eine militante linksextremistische Ideologie und lehnten den demokratischen Rechtsstaat ab. Innerhalb der Vereinigung soll einer der Angeklagten zusammen mit der schon rechtskräftig verurteilten Leipzigerin Lina E. eine herausgehobene Stellung eingenommen haben. Die Anklageschrift beschreibt mehrere Überfälle, darunter Angriffe in Wurzen, Leipzig-Connewitz, Roßlau und Eisenach. Bei diesen Vorfällen wurden die Opfer mit Schlagstöcken und anderen Waffen schwer verletzt. Einige der Angeklagten befinden sich in Untersuchungshaft, während andere auf freiem Fuß sind.
Am Bahnhof in Roßlau wurden am 19. Januar 2019 vier Männer attackiert
Die Angreifer schlugen nach Angaben des Generalbundesanwalts „mit schweren Schlagwerkzeugen, darunter ein Hammer und eine Eisenstange, gezielt auf den Kopfbereich der Opfer ein und versetzten ihnen selbst dann noch lebensgefährliche Schläge und Tritte gegen den Kopf, als sie am Boden lagen“. Die Attackierten wurden teilweise lebensgefährlich verletzt und lagen wochenlang im Krankenhaus.