Personengruppe in Werftstraße gesehen Personengruppe in Werftstraße gesehen: Erste Spur nach Angriff auf Rechte in Roßlau?

Roßlau - Nach dem Überfall auf vier Männer aus dem rechten Spektrum vor etwa einem Monat am Bahnhof Roßlau hat die Polizei offenbar eine erste Spur. Die Ermittler suchen Hinweise nach einer Personengruppe mit Fahrzeugen, die sich am 19. Januar gegen 16.30 Uhr im Bereich der Roßlauer Werftstraße, also im hinteren Bereich des Roßlauer Bahnhofs, aufgehalten haben. Der Angriff selbst hatte gegen 18.10 Uhr stattgefunden. Die Männer aus Roßlau waren zu diesem Zeitpunkt von einer rechten Demo aus Magdeburg zurückgekehrt.
Mehrere Vermummte - die Polizei geht von drei bis sechs Tätern aus - waren damals auf die vier Männer losgegangen und hatten diese mit Gegenständen, darunter auch ein Hammer, brutal attackiert. Drei Männer, darunter das führende Mitglied der Freien Kameradschaft aus Roßlau, wurden dabei schwer verletzt und lagen teilweise auch auf der Intensivstation.
Am Sonntag nach der Tat und die Woche danach hatte es am Roßlauer Bahnhof zwei Protestkundgebungen gegeben. Bei der ersten Demo war eine 14-jährige Jugendliche aus der linken Szene angegriffen und verletzt worden.
Im Internet kursieren derzeit Spekulationen zu einer neuen Demo der Rechten in Roßlau
Im Internet kursieren derzeit Spekulationen, dass es am Dienstag, 19. Februar, in der Nähe des Bahnhofes wieder zu einer Demo der Rechten kommen könnte. Unabhängig davon ist auch der März im Blickpunkt. In Dessau wird dort traditionell an die Bombardierung und schwere Zerstörung am 7. März 1945 erinnert. In den vergangenen Jahren hatte es aus diesem Anlass immer wieder rechte Aufmärsche gegeben. Diese könnten dieses Mal aus Solidarisierungsgründen größeren Zuspruch als zuletzt erhalten.
In Dessau will das Bündnis „Gelebte Demokratie“ nach sechs Jahren Menschenkette einen neuen Weg gehen und plant am Sonnabend, 9. März, in der Innenstadt einen bunten Aktionstag unter der Überschrift „Dessau-Roßlau für Demokratie und Weltoffenheit“. Im Internet mobilisieren die Rechten aus Anhalt und Umgebung inzwischen für eine Woche später, den 16. März. Schon im vergangenen Jahr hatte zwischen beiden Ereignissen eine Woche gelegen. (mz/sb)