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Fußball Fußball: Zwei Wunschspieler kommen zu Dessau 05

Von Daniel George 18.06.2014, 21:11
Kevin Gerstmann (schwarz) stieg mit Grün-Weiß Piesteritz vor Kurzem aus der Oberliga ab.
Kevin Gerstmann (schwarz) stieg mit Grün-Weiß Piesteritz vor Kurzem aus der Oberliga ab. Tominski/Archiv Lizenz

Dessau/MZ - Ulf Schuster und Kevin Gerstmann sind sich in den vergangenen Jahren immer wieder über den Weg gelaufen. Kein Wunder, „er hat ja nur drei Eingänge neben mir gewohnt“, erzählt Schuster. Ab und an wurden ein paar Sätze gewechselt, natürlich auch über Fußball. Jetzt zieht Gerstmann weg, „er hat sich ein Haus zugelegt“, wie Schuster sagt. Und doch werden sich der Präsident des SV Dessau 05 und der erfahrene Mittelfeldspieler künftig öfter sehen als bislang: Gerstmann wechselt nämlich von Grün-Weiß Piesteritz zum Verbandsliga-Aufsteiger. Torhüter Daniel Zschiesche kommt ebenfalls aus Piesteritz. Beide haben einen Drei-Jahres-Vertrag unterschrieben. Das bestätigte Präsident Ulf Schuster am Mittwoch gegenüber der MZ.

Keine Stammplatzgarantie

Die Gerüchteküche brodelte bereits in den vergangenen Wochen ordentlich. Mit Gerstmann und Zschiesche hat Dessau nun zwei Spieler für die Positionen gefunden, auf denen dringend Verstärkung gesucht wurde. Nach dem Abgang von Benny Woitha, der sich Landesklasse-Aufsteiger Chemie Rodleben angeschlossen hat, suchte der Verbandsliga-Aufsteiger einen neuen Mittelfeldmann. „Wir sind überzeugt davon, dass er uns sofort weiterhelfen kann“, meint Schuster, „und es ist wieder ein Dessauer, das hat auch etwas mit Identifikation zu tun.“

Den Verein verlassen wird dagegen Routinier Philipp Hetzer. Der 37-jährige Angreifer stand zuletzt im Aufgebot des 05-Kreisoberligateams. Nun verkündete er aus privaten Gründen seinen Abschied, stehe dem Verein im äußersten Notfall aber zur Verfügung.

In den vergangenen elf Jahren kickte Gerstmann beim FC Grün-Weiß Piesteritz, war dort jahrelang auch Kapitän. Nun sein Abschied. „Es sind private Gründe“, meint der 30-Jährige, „ich werde im August Vater.“ Im Schillerpark wird es für Gerstmann ein Wiedersehen mit Sascha Zacke geben. Beide haben zusammen beim FC Grün-Weiß gespielt. „Er wird mir das Einleben erleichtern“, ist sich der Neuzugang sicher.

Auf die zweite Neuverpflichtung wartet dagegen ein großer Konkurrenzkampf: Der bisherige Stammtorhüter Sascha Broziewski wird seinen Platz nicht freiwillig für Daniel Zschiesche räumen, hat nun im Gegensatz zur Aufstiegssaison aber einen ernstzunehmenden Rivalen. Denn: „Daniel kommt nicht, um sich auf die Bank zu setzen“, sagt Präsident Schuster, „eine Stammplatzgarantie hat er aber nicht.“ Das Duell um den Platz zwischen den Pfosten scheint offen zu sein. Der 31-jährige Zschiesche kehrt jedenfalls an seine alte Wirkungsstätte zurück. „Als er ganz jung war, hat er bei uns in der Jugend gespielt“, erinnert sich Ulf Schuster. Dann zog es den Keeper nach Wittenberg, seit 2010 spielte er für Grün-Weiß Piesteritz. Dort stand er vor allem während der Landespokalspiele im Tor, unter anderem vor drei Jahren im Finale gegen den Halleschen FC. In der Rückrunde der kürzlich abgelaufenen Saison stand der 31-Jährige dann als Stammtorhüter zwischen den Pfosten, kam insgesamt auf 20 Einsätze.

Noch zu dünn besetzt

Nach dem Oberliga-Abstieg scheint sich das Piesteritzer Team zu zerstreuen. Tim Hebsacker und Robert Römer haben bereits ihren Wechsel zum 1. FC Bitterfeld-Wolfen dem Auftaktgegner des SV Dessau 05, verkündet. Auch die 05-Verantwortlichen hätten beide wohl gern verpflichtet. Präsident Schuster spricht von „losen Gesprächen“.

Ob es weitere Neuverpflichtungen geben wird, hängt laut Schuster auch von „finanziellen Zwängen“ ab. Sponsorengespräche werden derzeit geführt.

In den kommenden Wochen soll es weitere Entscheidungen geben. Fakt ist: „Noch ist unser Kader für die Verbandsliga zu dünn besetzt“, wie Präsident Ulf Schuster mit Blick auf das Aufgebot sagt. Zwei wichtige Positionen sind nun aber bereits besetzt.

Daniel Zschiesche war in Piesteritz zuletzt Stammtorhüter.
Daniel Zschiesche war in Piesteritz zuletzt Stammtorhüter.
Schulz/Archiv Lizenz