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Fußball Fußball: Rücktritt schockt

Von frank harnack 07.02.2012, 18:57

dessau-rosslau/MZ. - Der Kreisfachverband Fußball Anhalt (KFVA) kommt nicht zur Ruhe. Nachdem schon mit Timo Stenke der Vorsitzende des Schiedsrichterausschusses nach Problemen mit dem Landesverband sein Amt vorläufig ruhen lässt, platzte am Sonnabend die nächste Bombe. Auf der Tagung der Vereins-Abteilungsleiter verlas KFVA-Präsident Mario Pinkert die Rücktrittserklärung des Vorsitzenden des Spielausschusses, Bernd Sitte. Dieser lässt mit sofortiger Wirkung sämtliche Ämter im KFVA - er war auch Staffelleiter der Kreisoberliga und Kreisklasse - ruhen. "Ich bin geschockt, muss die Entscheidung aber akzeptieren. Mich trifft das tief, ich habe die Arbeit von Bernd Sitte sehr geschätzt", erklärte Pinkert am Dienstag gegenüber der MZ.

Hintergrund für den Rücktritt: Sitte hatte gegenüber dem TSV Mosigkau eine Strafe von 30 Euro ausgesprochen, weil der Kreisoberligist bei einem Hallenturnier in Kochstedt am 14. Januar einen noch nicht spielberechtigten Spieler (Schmilewski) eingesetzt hatte. Daraufhin, so Sitte in seiner schriftlichen Erklärung, habe er einen Anruf von Rüdiger Hein, dem Trainer der ersten Mosigkauer Männermannschaft, erhalten. Laut Sitte wurde ihm in diesem Telefonat gedroht: "Das ist nicht dein ernst. Das ist ein Dorfturnier. Lass Dich vorläufig nicht bei mir sehen. Eure Fehler wird sich unser Verein von Euch bezahlen lassen." Damit war für Sitte die Grenze überschritten. "Das muss ich mir im Ehrenamt nicht bieten lassen."

Rüdiger Hein wiederum kontert. "Ich verwahre mich dagegen, Bernd Sitte gedroht zu haben." Er habe lediglich gesagt, "es wäre besser, wenn wir uns eine Weile nicht sprechen und nicht sehen". Dafür habe er auch einen Zeugen. Es könne ihm auch "niemand verbieten, das so zu sagen". Hein erwartet von Sitte jetzt, dass dieser die Behauptung zurücknimmt, "dass ich ihn bedroht habe".

Was der Mosigkauer Trainer bei der ganzen Sache merkwürdig findet, ist, dass beim Kochstedter Turnier von den Mannschaften keine Spielerpässe vorgelegt werden mussten. Nur deshalb habe der TSV Schmilewski, der kurz zuvor von Dessau 05 zu Mosigkau zurückgekehrt war, überhaupt erst spielen lassen.

Wie es mit der Arbeit im KFVA-Vorstand nun weitergehen soll, darüber wird auf einer außerordentlichen Sitzung in der kommenden Woche entschieden. "Es fällt schwer, zur Tagesordnung überzugehen", so Pinkert, der zwischen allen Fronten steht. Unabhängig davon sagt er, dass "man mit dem Ehrenamt sorgsamer umgehen soll, damit nichts wegbricht".