Fußball: Fußball: Mit Charakter und viel Teamgeist an die Spitze

MILDENSEE/MZ. - Das Erfolgsrezept für eine Spitzenmannschaft? Ein gestandenes Mittelfeldteam, dazu ein neuer Trainer und vier neue Spieler: Fertig ist der SV Mildensee der Saison 2010 / 2011. Kaum einer hatte die Grün-Weißen im Sommer auf der Rechnung, wenn über Spitzenplätze in der Kreisoberliga Anhalt diskutiert wurde. Spätestens seit vergangenen Sonntag ist das aber anders. Seit dem stehen die Mildenseer nämlich auf Platz 1.

Fast unauffällig, dafür aber kontinuierlich haben sich die Kicker von Trainer Karsten Kuschel in die Führungsgruppe der Liga vorgespielt. Neun Siege, ein Remis und eine Niederlage stehen in der Bilanz. Diese kann sich sehen lassen.

"Ich bin stolz auf diese Mannschaft", unterstreicht Kuschel, der das Team im Sommer vom scheidenden Peter Lohrmann übernommen hatte. Kuschel, aus Seegrehna bei Wittenberg stammend und früher unter anderem in Pratau und Coswig aktiv, will nicht viele Worte machen, wenn es um das Erfolgsgeheimnis geht. "Diese Mannschaft hat Charakter", meint er lediglich und trifft damit aber den Nagel direkt auf den Kopf. Denn sein Fußball-Abteilungsleiter Eckhardt Röscher sieht das ganz genauso. "Auch wenn wir in Rückstand geraten, das Team ist stets gewillt, das Spiel noch herumzureißen. Und dadurch haben wir Spiele gewonnen, die wir sonst verloren haben", erklärt er. Röscher sieht dabei eine "hervorragende Symbiose zwischen Trainer und Mannschaft. Karsten Kuschel hat für die Spieler das richtige Händchen und findet auch die richtigen Worte. Der Teamgeist ist groß".

Entscheidenden Anteil am Höhenflug der Mildenseer haben aber auch, und da sind sich Kuschel und Röscher erneut einig, die Neuzugänge. Neben Christian Planitzer aus der zweiten Mannschaft betrifft das vor allem Marcus Grampe, der aus Gräfenhainichen kam, Marius Götsch aus Haldensleben und Kai Strauch aus Gehrden. Das Trio verstärkte das Mittelfeld der Mildenseer enorm, wovon wiederum Torjäger Mario Fähse profitiert. Elf Treffer hat er in elf Spielen erzielt und führt damit die Torjägerliste der Liga an.

So erfolgreich die Mildenseer derzeit auch sind, so bescheiden sind sie in ihren Ausblicken auf die Zukunft. Vom Aufstieg in die Landesklasse redet beim neuen Spitzenreiter eigentlich keiner. Lediglich Röscher würde sich wünschen, in "zwei bis drei Jahren den Aufstieg anpeilen zu können". Bis dahin denkt man beim SV 1915 "von Spiel zu Spiel", wie Coach Kuschel mit Nachdruck betont. "Wir haben am Wochenende erst den zwölften Spieltag. Wir werden deshalb in Ruhe weiter arbeiten und auf dem Teppich bleiben", will er von vorzeitigen Aufstiegsgedanken nichts wissen. "Wir werden versuchen, die Zeit einfach weiter zu genießen und möglichst weiter erfolgreich zu sein", so Röscher.